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lich auseinander, doch beide Male im oberen Bereich. Der Spannungszustand muss daher<br />

auch - wie angenommen - durch Drittvariablen verursacht worden sein. Spannungserzeugendes<br />

und damit eigentlich "kritisches" Ereignis ist daher z.B. der firmeninterne Auswahlprozess<br />

und damit einhergehende Nebenerscheinungen. Hinsichtlich des Weiterbildungserlebnisses<br />

können wir daher für Cluster 1 eine Assimilationsstrategie annehmen.<br />

Cluster-Nr.<br />

des Falls<br />

Gesamt<br />

1<br />

2<br />

Cluster-Nr. des Falls * Bildung Kreuztabelle<br />

Anzahl<br />

% von Cluster-Nr. des<br />

Falls<br />

Anzahl<br />

% von Cluster-Nr. des<br />

Falls<br />

Anzahl<br />

% von Cluster-Nr. des<br />

Falls<br />

Bildung<br />

ist mir sehr ist mir<br />

ist mir<br />

wenig<br />

wichtig wichtig wichtig Gesamt<br />

6 20 26<br />

Tabelle 48: Clustertypen (TeilnehmerInnen) und Bildungseinstellung<br />

23,1% 76,9% 100,0%<br />

36 45 5 86<br />

41,9% 52,3% 5,8% 100,0%<br />

42 65 5 112<br />

37,5% 58,0% 4,5% 100,0%<br />

Wie schon aufgrund anderer Ansätze - z.B. der Attributionstheorie - mehrmals vermutet,<br />

dürfte sich der Spannungszustand, der sich ausschließlich auf das Weiterbildungsereignis<br />

bezieht, auch von diesem theoretischen Blickwinkel aus betrachtet, in Grenzen halten. Es<br />

scheint daher mehr als legitim, die Hypothese 13 256 endgültig zu festigen.<br />

Generell ist daher für beide Cluster von der Wahl einer Assimilationsstrategie auszugehen 257 ,<br />

die nach FILIPP wiederum als<br />

� ereigniszentriert (= nach außen gerichtet � Bewältigung der Weiterbildung) und<br />

selbstzentriert (= Veränderungen des Selbst � Integration von "Weiterbildung" in das<br />

eigene Weltbild)<br />

� instrumentell (Aktion) gleichermaßen wie kognitiv (erkenntnisorientiert)<br />

� Aktionssetzung (als Gegensatz zur -hemmung)<br />

zu charakterisieren ist.<br />

6.2.3.1.2 Reaktionsstruktur, -form<br />

Soweit zur theoretischen Einordnung mit dem Fazit, dass aufgrund eines geringen Spannungsausmaßes<br />

ein mäßiger Reaktionsaufwand und eine Assimilationsstrategie des Betroffenen<br />

wahrscheinlich ist. Reaktionsart und -höhe konnten also geklärt werden. Nun aber zur<br />

weit schwierigeren, dafür ungleich aufschlussreicheren Frage: Wie äußert sich diese Reaktion?<br />

256<br />

Vgl. Abschnitt 6.2.2.3, S. 170<br />

257<br />

Eine Akkomodation wird dann umso wahrscheinlicher, je höher der Spannungsaufwand wird. Dies<br />

trifft zweifelsohne auf ein Scheitern im Lehrgang zu. Leicht vorstellbar sind in so einem Fall Umdeutungsmuster<br />

wie Abwertung ("Im Kurs hätte ich ohnehin nichts gelernt, was ich im Beruf brauchen<br />

kann"), selbstwertdientliche Attribution ("Die schlechten Referenten tragen Schuld an meinem Nicht-<br />

Bestehen"), begriffliche Umdeutungen ("Die verwendeten Prüfungsmethoden sind nicht geeignet, zu<br />

überprüfen, ob man den Stoff beherrscht") und Bilanzierung ("Den Lehrgang habe ich nicht bestanden,<br />

aber im Beruf liege ich gut im Rennen, außerdem habe ich sportliche Erfolge und eine glückliche<br />

Partnerschaft."<br />

175

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