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6.3.2.2 Lehrgangstypus<br />

In der untersuchten Stichprobe wurden zwei verschiedene Lehrgangstypen identifiziert, die<br />

sich von einander in puncto Teilnehmerkreis, Unterrichtszeit und Finanzierung unterscheiden.<br />

Die nachstehende Übersicht fasst die primären Differenzierungsmerkmale noch einmal<br />

zusammen:<br />

geschlossene (firmeninterne)<br />

Lehrgänge<br />

TeilnehmerInnen Ausschließlich Mitarbeiter desselben<br />

Unternehmens<br />

Unterrichtszeiten Unterricht nur an Arbeitstagen (d.h.<br />

der Kurs kann während der Arbeitszeit<br />

und bei voller Bezahlung des<br />

normalen Gehaltes besucht werden)<br />

offene<br />

Lehrgänge<br />

Besuch steht grundsätzlich<br />

jedem offen 301<br />

Unterricht überwiegend an<br />

Wochenenden (Freitag -<br />

Sonntag)<br />

Finanzierung Zur Gänze vom Arbeitgeber bezahlt Überwiegend Selbstfinanzierung<br />

302<br />

Tabelle 70: Abgrenzung von geschlossenen und offenen Lehrgängen<br />

Angesichts der Privilegien, die den Teilnehmern geschlossener Kurse zuteil werden, mag die<br />

Behauptung, gerade diese Personen wären einer besonderen und höheren Belastung als die<br />

Studierenden des Parallellehrganges ausgesetzt, zunächst auf Unverständnis stoßen.<br />

Doch gerade die Befunde des Bildungsvorfeldes liefern ausreichende Hinweise dafür, dass<br />

sich in firmeninternen Kursen ein verstärkte Betroffenheit durch Inkonsistenz und Spannung<br />

breit macht; Lehrgangstypus und Spannung scheinen eine enge Verbundenheit aufzuweisen.<br />

Das erste Faktum, das einen aussagekräftigen Indikator dafür liefert, um welchen Lehrgangstyp<br />

es sich beim untersuchten Fall handelt, ist der angegebene Informationsgrad des<br />

beruflichen Umfeldes, der bei firmeninternen Lehrgängen (Vorgesetzte/r, KollegInnen, Unterstellte)<br />

jenen bei offenen Lehrgängen signifikant überschreitet.<br />

Bevor die äußerst aufschlussreiche Motivationsstruktur im Licht der beiden Lehrgangs-<br />

Cluster noch einmal aufgerollt wird, soll eine Augenfälligkeit aus der abgegebenen Einschätzung<br />

des Berufsprofils berichtet werden. Zwar wurde davon ausgegangen, dass es sich<br />

hierbei um eine sachliche Beschreibung der Tätigkeit als Finanzdienstleister handelt und<br />

daher keine clustertypischen Tendenzen auftreten, doch tendieren die TeilnehmerInnen offensichtlich<br />

dazu, ihr objektives Bild mit subjektiven Erfahrungen zu verknüpfen (ähnliches<br />

wurde schon bei der familientypischen Differenzierung aufgedeckt). Daher kommt es wohl<br />

auch, dass sich die Bewertung der "Führungsqualität" mit höchster Signifikanz dem jeweiligen<br />

Lehrgangstyp zuschreiben lässt. Während in firmeninternen Lehrgängen rund drei Viertel<br />

der Befragten von dessen Bedeutung (Wert 1 oder 2) überzeugt sind, können sich nur 40<br />

% der offenen Lehrgänge dieser Meinung anschließen. Offensichtlich befinden sich viele der<br />

befragten Kandidaten in den firmeninternen Kursen bereits in einer adäquaten Position mit<br />

301<br />

Natürlich nur, wenn die von der Universität festgesetzten Zulassungsvoraussetzungen erfüllt sind!<br />

302<br />

41,2 % der Teilnehmer an offenen Lehrgängen gaben eine 100%-ige Eigenfinanzierung an, rund<br />

40 % bezahlten mindestens die Hälfte der Kursgebühr aus eigener Tasche, bei 19 % wurde der Lehrgang<br />

durch den Arbeitgeber finanziert.<br />

230

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