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gemeinsam gelernt. Sie auf der einen Ecke, ich auf der anderen." 432<br />

Besonders reizend lesen sich die Erzählungen zur kindlichen Motivation, die nicht - im Gegensatz<br />

zum partnerlichen Antrieb - aktiv, als Zuspruch bei Durchhängern zu verstehen ist,<br />

sondern als Anteilnahme, "Mitleiden" oder "-freuen" mit dem Vater/der Mutter. Ohne eigentliches,<br />

quasi "inhaltliches", Zutun besitzen Kinder somit die Gabe, dem Teilnehmer einen gehörigen<br />

Motivationsschub zu verpassen: "Mittlerweile ist es schon so, dass sie mir jeden<br />

Donnerstag um 9 die Daumen hält, weil da hat der Papa Prüfung.. also die kann das heute<br />

aus dem Effeff, wo bin ich heute, auf der Donau-Uni in Krems, was hab ich dort, eine Prüfung,<br />

also das ist.. da steht sie voll dahinter. Das passt. Und das baut mich auch dementsprechend<br />

auf, also da ist die Zeit, die man für das Lernen investiert, sieht man dann auch<br />

ganz anders." 433<br />

Die positive Wirkung der zeitlichen/örtlichen Distanz sowie die verstärkte Wiedersehensfreude<br />

werden nur einmal erwähnt; man kann dies in unmittelbarer Konsequenz zum Gewohnheitseffekt<br />

sehen, der dem Kind die zeitliche Absenz - wahrscheinlich schneller noch als dem<br />

erwachsenen Partner - zur vertrauten Situation macht.<br />

K72 Emotionale Verarbeitung<br />

Anzahl der Befragungspersonen<br />

im jeweiligen Cluster<br />

Das Verhältnis zu Kind/ern wird durch<br />

den Kursbesuch gefestigt und intensiver,<br />

weil<br />

a. eine aktive Unterstützung (Abprüfen<br />

etc.) seitens des Kin-<br />

des/der Kinder gegeben ist<br />

b. eine passive Unterstützung<br />

(Rücksichtnahme beim Lernen<br />

etc.) gegeben ist<br />

c. durch die Anteilnahme des Kindes<br />

eine laufende Motivation er-<br />

folgt<br />

d. man sich durch die zeitliche/räumliche<br />

Distanz wieder<br />

mehr zu schätzen lernt<br />

e. die Selbstständigkeit des Kin-<br />

des gefördert wird<br />

f. das Kind von der eigenen (positiven)Persönlichkeitsentwicklung<br />

profitiert<br />

Summe Familie Spannung Lehrgang<br />

2 3 Cl 1 Cl 2 intern offen<br />

Tabelle 110: Emotionale Verarbeitung im Verhältnis zu Kind/ern (Gewinne)<br />

12<br />

2<br />

3<br />

3<br />

1<br />

1<br />

1<br />

Schlussendlich gilt es noch jene Effekte auf das Kind aufzugreifen, von der zumindest eine<br />

Person glaubt, sie der Weiterbildung zuschreiben zu können. Wir begegnen einem "Gewinn<br />

an Selbstständigkeit", der durchaus nachvollziehbar erscheint, besonders wenn man die Situation<br />

der antwortgebenden Person, einer Alleinerzieherin, ins Kalkül zieht. Hier ist das Kind<br />

sicher gefordert, die frei gewordenen Zeitressourcen, die früher durch die Mutter ausgefüllt<br />

wurden, selbst zu gestalten. Das Kind durchläuft sozusagen durch die Weiterbildungsteil-<br />

432 Ausschnitt aus dem Interview mit Code "Steffi", Alter der angesprochenen Tochter: 17 Jahre<br />

433 Ausschnitt aus dem Interview mit Code "Jaguar", Alter des Kindes: 5 Jahre<br />

11<br />

2<br />

2<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

1<br />

1<br />

10<br />

1<br />

3<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

6<br />

1<br />

1<br />

2<br />

6<br />

1<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

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