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hohen Männeranteils sind Unvereinbarkeit mit Familie und/oder Kind/ern sicherlich weniger<br />

Problem als in frauenspezifischen Kursen. Unumstößlich ist auch die Tatsache, dass Geld<br />

überhaupt nicht und die räumliche Entfernung nur bei Bewohnern ländlicher Gebiete nachteilig<br />

auf die Bildungsüberlegungen einwirkt. Als primäre Problembereiche und gleichzeitig Ansatzpunkt<br />

für Bildungsanbieter und Unternehmen gelten zeitliche Engpässe sowie die berufliche<br />

Belastung als erdrückende Komponenten. Auch der Sorge über mögliche Lernschwierigkeiten<br />

kann nur teilweise (nämlich bei Teilnehmern höheren Semesters) hinderliche Einflussnahme<br />

vorgeworfen werden.<br />

Hypothese 7:<br />

1. Zu den Weiterbildungsbarrieren der Bildungskandidaten zählen vor allem zeitliche Engpässe<br />

und berufliche Auslastung.<br />

2. Der Hinderungsfaktor "Lernschwierigkeiten" verhält sich abhängig zum Alter (nachteiligerer<br />

Einfluss bei Älteren).<br />

Hypothesen darüber, welche Persönlichkeitsstruktur jemand haben müsse, damit ein Weiterbildungsentschluss<br />

heranreifen könne, sind mit Vorsicht zu genießen. Zu sehr besteht die<br />

Gefahr, Vorurteile zu säen und unhaltbare, plakative Slogans zu ernten (z.B. "Weiterbildung<br />

ist für familienorientierte Menschen nicht vollziehbar!" oder "Hauptsächlich für karriereorientierte<br />

Personen ist Weiterbildung angebracht!"). Kurz gefasst, lassen sich vier Faktoren ausfindig<br />

machen (Zielstrebigkeit, Kontaktfreude, Belastbarkeit, Gemeinschaftlichkeit), die den<br />

bildungswilligen und/oder serviceorientierten Menschen auszeichnen (denn ob diese Kriterien<br />

- sofern überhaupt - bezeichnend für Bildungswillen oder Dienstleistungsberuf sind,<br />

bleibt angesichts des Zutreffens beider Kriterien unklar). Besonders die Einzelmerkmale<br />

"selbstständig", "zielstrebig", "belastbar" und "lernfreudig" zeigen gegenüber den anderen<br />

deutlich geringere Mittelwertausprägungen (was einer höheren Bewertung gleichkommt) und<br />

scheinen für jemanden, der eine Weiterbildungsabsicht realisieren möchte, als Charaktereigenschaft<br />

doch gewisse Bedeutung zu besitzen.<br />

Hypothese 8:<br />

1. Personalfaktoren und Weiterbildungseinstellung stehen in keiner direkten Verbindung.<br />

2. WeiterbildungsteilnehmerInnen zeichnen sich aber durch folgende Charakteristika aus:<br />

selbstständig, zielstrebig, belastbar und lernfreudig<br />

Die Analyse antezedenter kritischer Situationen in Form früherer Weiterbildungen verbürgen<br />

sich für umfangreiche Erfahrungen auf diesem Gebiet. Sie unterstreichen damit nicht nur das<br />

gehörige Bildungsbewusstsein, sondern dürften - durch die allgemein erfreuliche Bilanz über<br />

die bisherigen Kurse/Seminare - auch mitverantwortlich für dessen Entstehen und somit das<br />

Ergreifen der nunmehr neuen Bildungsinitiative sein (krass formuliert, könnte man bei manchen<br />

eine regelrechte "Weiterbildungssucht" vermuten, die nicht zuletzt dem gegenseitigen<br />

Ansporn der Weiterbildungskollegen zu verdanken ist). Bisherige Bildungsprogramme sind<br />

daher im positiven Sinne als "kritisch" einzustufen (d.h. sie haben den Betroffenen in eine<br />

positive Spannung versetzt, vgl. nächster Abschnitt). Umgekehrt könnte man außerdem<br />

schließen, dass jene, die bis dato überwiegend negative Erfahrungen gemacht haben, von<br />

einer neuerlichen Bildungsabsicht absehen und die schlechte Erinnerung an ein früheres<br />

Seminar unumstößliche Berührungsängste entstehen ließ 232 . Weiters bestätigt sich, dass<br />

berufsbezogene Programme den allgemeinbildenden vorgezogen werden - und damit generell<br />

(auch bei früheren Weiterbildungen) ein berufsbezogener Motivationsfaktor vorherrschend<br />

ist.<br />

232<br />

Umgelegt auf das Modell der kritischen Lebensereignisse entspräche diese "Taktik" einer Rückzugsstrategie<br />

- der betroffene, kritische Lebensbereich wird aus dem Sichtfeld der jeweiligen Person<br />

ausgeblendet.<br />

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