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K72 Emotionale Verarbeitung<br />

Anzahl der Befragungspersonen<br />

im jeweiligen Cluster<br />

Der Kursbesuch kann das Verhältnis<br />

zum Kind/zu den Kindern emotional<br />

belasten, wenn<br />

a. der psychische Stress des Teilnehmers/der<br />

Teilnehmerin sich<br />

kurzfristig auf die Stimmungsla-<br />

ge niederschlägt<br />

b. man durch den Kurs einen<br />

wichtigen Zeitabschnitt im Leben<br />

des Kindes unwiderruflich<br />

verpasst<br />

Summe Familie Spannung Lehrgang<br />

2 3 Cl 1 Cl 2 intern offen<br />

Tabelle 109: Emotionale Verarbeitung im Verhältnis zu Kind/ern (Belastungen)<br />

12<br />

1<br />

1<br />

Betreten wir nun das Terrain der emotionalen Gewinne für das Verhältnis Teilnehmer - Kind.<br />

Die gesammelten Paraphrasen zu dieser Thematik scheinen zunächst enttäuschend: Selbst<br />

die Top-Antworten in Bezug auf Beziehungsgewinne, nämlich "passive Unterstützung" und<br />

"Anteilnahme", vereinigen gerade einmal drei der 12 Befragungspersonen auf sich. Was hat<br />

es mit diesem mageren Ergebnis nun auf sich? Ist der Weiterbildungsnutzen nur im Verhältnis<br />

zu Partner/-in, nicht aber in jenem zum Kind wirksam? Die Beantwortung dieser Fragen<br />

stützt sich auf zwei Argumentationslinien:<br />

1. Wir wissen von einem Durchschnittsalter der Kinder von etwa 12 Jahren, wobei hier keineswegs<br />

eine Normalverteilung gegeben ist, sondern eine recht bunt gemischte Altersstruktur<br />

vorliegt. Es muss also davon ausgegangen werden, dass zumindest ein Teil der<br />

Kinder erheblich jünger (von Säugling bis Kleinkindalter), ein anderer erheblich älter (jugendlich<br />

oder erwachsen) ist. Dass von den Jüngeren keine beziehungsförderlichen Reaktionen<br />

bezüglich Weiterbildung (wie Unterstützung, Motivation) zu erwarten sind, ist<br />

wohl einleuchtend. Ältere Töchter und Söhne hingegen haben bereits einen Abnabelungsprozess<br />

durchlaufen und nehmen nur mehr beschränkt Anteil am (Berufs- und Bildungs-)Leben<br />

der Eltern, selbst wenn sie noch im selben Haushalt ihr Bett finden. Diese<br />

ganz natürliche Gleichgültigkeit oder Neutralität gegenüber dem elterlichen Tun spiegelt<br />

sich nun in unseren dürftigen Aussagen wider.<br />

2. Das Weiterbildungsereignis per se, alle Sorgen, Anekdoten, Ängste, Zweifel oder Erfolgserlebnisse,<br />

werden in erster Linie mit dem Partner/der Partnerin geteilt. Diese/r verkörpert<br />

den unbedingten Ansprechpartner, der mit Rat und Tat zur Seite steht. Kinder<br />

werden nur mittelbar in das Geschehen einbezogen, in negativer Hinsicht (wie oben erläutert)<br />

genauso wenig wie in positiver. Dementsprechend gering ist auch das Erfordernis<br />

an die Kinder, den studierenden Elternteil bei der Kursbewältigung zu unterstützen oder<br />

ihn aktiv zu motivieren.<br />

Insgesamt kann man daher von einer eher neutralen Entwicklung des Verhältnisses zum<br />

Kind ausgehen, allerdings mit positiver Tendenz, in Richtung "Beziehungsintensität". Herausgreifen<br />

möchte ich daher einige Kommentare, die diese Zunahme der Beziehungsqualität<br />

illustrieren. Während die passive Unterstützung im Sinne von Akzeptanz und Verständnis<br />

durchaus auch von jüngeren Kindern gegeben sein kann, betrifft die aktive Unterstützung<br />

naturgemäß nur die älteren Söhne und Töchter, die effektiv die Funktion des Abprüfens oder<br />

auch nur des gemeinsamen Lernens übernehmen können. Gut vorstellbar ist anhand der<br />

folgenden Textstelle das entstehende Gemeinschaftsgefühl, nach dem Motto "Geteiltes Leid<br />

ist halbes Leid": "Meine Große hat sich eigentlich gefreut, dass nicht nur sie lernen muss,<br />

auch ich wieder einmal. Die geht in die Fünfjährige, und am Wochenende haben wir halt oft<br />

329<br />

11<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

10<br />

1<br />

1<br />

6<br />

1<br />

6<br />

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