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Ein weiteres bejahendes Element im Kampf "Für und Wider Weiterbildung" ist wiederum in<br />

der Familie begründet: "Wenn's ihm gut tut, denk ich mir, dann tut's uns auch gut. Das ist<br />

immer so ein gegenseitiges Ding. Ich mach ja auch meine Sachen, die mir gut tun und dann<br />

denk ich mir, muss man da auch auf Gegenseitigkeit arbeiten." 380 Zwar wurde - wie oben<br />

dargestellt - der Weiterbildung kein unmittelbarer Verdienst innerhalb der Familie eingeräumt;<br />

die mittelbare Wirkung auf die Familie (d.h. über die Persönlichkeitsentwicklung des<br />

studierenden Elternteils) wird aber durchaus als solche gewürdigt bzw. sogar erhofft.<br />

Zusammenfassend kann man festhalten, dass sich die Motivationsstrukturen der Partner und<br />

Teilnehmer relativ konform verhalten. Deutlich erkennbar ist jedoch, dass der Lebensbereich<br />

"Familie" in der Gedankenwelt der (großteils weiblichen) Partner mehr Raum einnimmt als in<br />

jener der (vice versa männlichen) Teilnehmer. Und das nicht etwa, weil diese die Familie<br />

nicht genauso am Herzen läge, sondern einfach deshalb, weil die Rollenverteilung von Mann<br />

und Frau noch immer dem traditionellen Muster folgt.<br />

K21' Weiterbildungsmotivatoren<br />

Summe<br />

Anzahl der Befragungspersonen<br />

im jeweiligen Cluster 14<br />

Die Teilnahme an einem Weiterbildungsangebot<br />

wird begünstigt, wenn<br />

a. die Kosten übernommen werden 5<br />

b. der Weiterbildungszeitraum überschaubar<br />

ist (1 - 2 Jahre)<br />

7<br />

c. die räumliche Nähe zum Weiterbil-<br />

dungsort gegeben ist<br />

d. die Selbstzufriedenheit des Teilnehmers<br />

steigt und davon die ganze Familie<br />

profitiert.<br />

Tabelle 93: Weiterbildungsmotivatoren (PartnerInnen)<br />

Eine bemerkenswerte Subkategorie möchte ich dem Leser nicht vorenthalten, vor allem deshalb,<br />

weil sie nicht erwähnt wurde (und daher auch im Kategoriensystem der Partner nicht<br />

aufscheint): Eine vorliegende "frühere Weiterbildung des Mannes" wurde von keiner der Befragungspersonen<br />

als Situation gewertet, die den Weiterbildungsentschluss erleichterte. Hier<br />

liegt also eine gravierende Differenz zu den Berichten der Teilnehmer vor, von denen zwei<br />

Drittel angaben, die Tatsache, dass eine ähnliche Weiterbildung bereits durchlaufen wurde,<br />

fördere ihre Motivation. Ganz augenscheinlich ist das Zurückgreifen auf die schon erlebte<br />

Situation sehr wohl für die intrapersonale Kursverarbeitung (Lernen, Stressbewältigung,<br />

Zeitmanagement) bzw. den Abbau eines Spannungszustandes, nicht aber für die Bewältigung<br />

durch sein Umfeld von Bedeutung.<br />

7.2.3.1.2.2.2 Weiterbildungsbarrieren<br />

Alles in allem halten sich die der Weiterbildung abträglichen Argumente in Grenzen. Angesichts<br />

der bis dato aufgedeckten Denkstrukturen von Teilnehmern und Partnern ist es wohl<br />

wenig verwunderlich, dass Mann und Frau auch in diesem Bereich unterschiedliche Befürchtungen<br />

hegen. Wenngleich den Teilnehmerinterviews durchaus (vereinzelt) Sorgen über<br />

Auswirkung der Weiterbildung in der Familie ("Unvereinbarkeit mit der Kindererziehung") zu<br />

entnehmen waren, so konzentrieren sich die Hauptbedenken doch eher auf berufliche Faktoren,<br />

wie etwa die Doppelbelastung von Arbeit und Lehrgang. Ganz anders stellt sich der<br />

380 Ausschnitt aus dem Partner-Interview mit Code "Euwal"<br />

3<br />

3<br />

301

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