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sozialer und pädagogischer Fertigkeiten war und wird wohl auch in Zukunft eher Sache der<br />

Frauen - sowohl im Selbstverständnis der Gesellschaft als auch in jenem der Mütter und<br />

Partnerinnen.<br />

K'12 Stellenwert der Lebensbereiche<br />

Anzahl der Befragungspersonen<br />

im jeweiligen Cluster<br />

Die Familie hat Priorität gegenüber allen<br />

anderen Lebensbereichen.<br />

Karriere und Einkommenserhöhung sind<br />

erklärte Lebensziele.<br />

Beruf und Karriere des Mannes haben Priori-<br />

tät vor dem eigenen beruflichen Fortgang.<br />

Summe<br />

Weiterbildung ist wichtig, und zwar aus folgenden<br />

Gründen<br />

a. Wissenserweiterung 3<br />

b. Horizonterweiterung, Entwicklung der<br />

Persönlichkeit<br />

2<br />

c. Berufliche Weiterentwicklung,<br />

"Marktwert" der Arbeitskraft steigern<br />

12<br />

d. Vermeidung eines Arbeitsplatzverlustes 1<br />

Tabelle 92: Stellenwert der Lebensbereiche (PartnerInnen)<br />

Nichtsdestotrotz - und das führt uns zur zweiten Aussage - sind auch die Partnerinnen von<br />

der Bedeutung von Karriere und Einkommen als Mittel zur Steigerung der Lebensqualität<br />

überzeugt, wenn auch in geringerem Ausmaß (4 von 14 = 29 % vs. 43 % bei Teilnehmern).<br />

Spannender als dieser ist jedoch die nächste Punkt, in dem es heißt: "Beruf und Karriere des<br />

Mannes haben Priorität vor dem eigenen beruflichen Fortgang." Damit begegnen wir einem<br />

Novum in unserem, bisher den Teilnehmer-Kategorien ähnlichen, Aussagensystem, die das<br />

Rollenbild von Mann und Frau noch einmal hervorhebt: Während die Hauptaufgabe der Frau<br />

eher in der Wahrnehmung ihrer familiären Fähigkeiten besteht, liegt jene der Männer überwiegend<br />

in der Realisierung beruflicher Ziele. Man erlaube mir anzumerken, dass diese Ableitung<br />

aus den obigen Aussagen wertfrei ist. Das Bild vom Mann als "materiellem Familienerhalter"<br />

und der Frau als "emotionale Hüterin des Familienverbandes" soll weder kritisiert<br />

noch gutgeheißen werden. Die Ausführungen verfolgen ausschließlich das Ziel, darauf hinzuweisen,<br />

dass selbst in unserer postmodernen Gesellschaft und ungeachtet gesellschaftlicher<br />

Verschiebungen noch immer tradierte Muster das Verhältnis von Mann und Frau prägen.<br />

Für die Rechtfertigung des Weiterbildungsgedankens finden sich weitgehend dieselben Argumente<br />

wie in den Teilnehmerberichten; auch hier bildet die "Steigerung des Marktwertes"<br />

unangefochten den Beweggrund Nummer 1. Hingegen fließen idealistische Überlegungen,<br />

wie "Horizonterweiterung", kaum oder nur als zusätzliches Asset in die Überlegungen ein;<br />

wirklich überzeugendes Bildungsargument scheinen Faktoren wie "Persönlichkeitsentwicklung"<br />

o. ä. aber nicht zu sein. Überraschend an dem Themenkomplex K'12/4 ist auch, dass<br />

der "Förderung der positiven Bildungseinstellung bei Kind/ern" unter Partnern - im Gegensatz<br />

zu den Teilnehmern - keine bildungsmotivierende Wirkung eingeräumt wurde. Warum<br />

dies gerade bei jenen Personen, die soeben als "Träger der Familie" bezeichnet wurden, der<br />

Fall ist, lässt sich schwer eruieren. Möglicherweise ist der angestrebte Einstellungstransfer<br />

den Frauen weniger einsichtig als ihren Männern. Dies würde bedeuten, dass die Fortbildung<br />

in den Augen der indirekt betroffenen Frauen als ausschließlich berufliche Aktion verstanden<br />

würde, bei der sowohl Ursprung (Motivation) als auch Ziel (Karriere, Einkommen) im Arbeitsumfeld<br />

zu suchen wären. Die Auswirkungen auf die Familie wären bestenfalls ein "Neben-<br />

299<br />

14<br />

5<br />

4<br />

3

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