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Gut<br />

7 Personen<br />

= 50%<br />

Mäßig<br />

1 Person<br />

= 7%<br />

Eher schlecht<br />

1 Person<br />

= 7%<br />

Sehr gut<br />

5 Personen<br />

= 36%<br />

Abbildung 69: Stimmung in der Partnerschaft aus Sicht der PartnerInnen 462<br />

Soweit zu der ermutigenden Grundtendenz in den untersuchten Partnerschaften. Befassen<br />

wir uns nun mit den weniger angenehmen Effekten im Zusammenleben, die dem Lehrgangsbesuch<br />

anhaften. Der Gesichtspunkt der Partner eröffnet uns den Blick auf ähnliche<br />

Belastungspunkte wie jene, denen wir bei der Analyse der Teilnehmerinterviews begegneten.<br />

Zunächst fühlt sich beinahe die Hälfte der Frauen den Stimmungsschwankungen ihrer<br />

Partner ausgesetzt. Zumindest aus Sicht der Partnerinnen kann das Unterfangen der Teilnehmer,<br />

die psychische Angeschlagenheit alleine zu verarbeiten, als gescheitet betrachtet<br />

werden. Besonders betroffen von der familieninternen Stressbewältigung scheinen übrigens<br />

Väter und Mütter, also Angehörige des Familientyps 2, zu sein - fürwahr recht einleuchtend,<br />

lässt man die in Abschnitt 7.2.3.2.1.4.2 geschilderte Situation noch einmal revue passieren.<br />

Ebenfalls als störendes Moment wird die übermäßige Kommunikation über - für den Partner<br />

oft unverständliche - Kursthemen kritisiert. Während jede 3. befragte Frau sich dadurch gelangweilt<br />

oder überfordert fühlt, deutet nur jeder 17. Mann die Sachlage ähnlich. Wir können<br />

davon ausgehen, dass der Rest sich - eben weil er so sehr mit seiner Weiterbildung befasst<br />

ist, dass er es auch zu Hause nicht schafft "abzuschalten" - dieses Problems nicht einmal<br />

bewusst ist, geschweige denn es als stimmungsverschlechterndes Element identifizieren<br />

würde. Nichtsdestotrotz kann sich als Leser anhand des folgenden Zitates aber gut in die<br />

Situation der Partner hineinversetzen: "Er hat mir.. so Tests oder Aufgaben gezeigt und gesagt<br />

'Schau dir das an', sag ich, 'Was soll ich denn anschauen, ich kenn mich eh nicht aus'.<br />

Und das ist immer so gegangen." 463<br />

Die weiteren Befunde zu emotionalen Bürden sind wenig aufregend. Dass eine Eifersucht<br />

auf die Kurskollegen auf Seite der Teilnehmer zum Problem wurde, ist einsichtig, genauso<br />

wie der Umstand, dass eine schon geknickte Beziehung ungleich mehr unter einer zusätzlichen<br />

Belastung (wie es eben der Lehrgangsbesuch mit sich bringt) zu leiden hat als eine<br />

gesunde Partnerschaft.<br />

Zu erwähnen gilt es aber noch eine Aussage, die sehr wohl von den Teilnehmern, nicht aber<br />

durch deren Partner zur Sprache gebracht wurde. "Die zeitliche Trennung schmerzt" heißt es<br />

ausschließlich in Kategorie 62 (und nicht etwa auch in K'62). Die Erklärung ist auf den vorderen<br />

Seiten zu finden und mit den Schlagwörtern "Affinität", "Abgrenzung", "Alternative" in<br />

Erinnerung zu rufen.<br />

462<br />

Enthalten ist auch jene Person, die sich - trotz Vorliegen einer Partnerschaft - als "Single" definiert.<br />

463<br />

Ausschnitt aus dem Partner-Interview mit Code "Pezi"<br />

351

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