29.01.2013 Aufrufe

Download (2930Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

Download (2930Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

Download (2930Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

� Auch ein Zusammenhang von Spannung und Lehrgangsbewältigung stand außer Frage.<br />

Sowohl der zeitliche Einsatz als auch die psychische Belastung korrelierten mit dem Vorliegen<br />

von Spannung.<br />

Wenden wir uns nun kurz den spannungsunabhängigen Faktoren zu, die sehr häufig auftraten.<br />

Als Hauptprobleme wurden<br />

� Prüfungsstress und<br />

� Lernverhalten<br />

genannt, hingegen konnten als wesentliche Pluspunkte<br />

� Erfolgserlebnis/Selbstbestätigung<br />

� beruflich-materielle Hoffnungen<br />

identifiziert werden.<br />

Themenkreis „Familie“<br />

Interpersonal, soziale Dimension: Familie<br />

Wie angenommen, werden weiterbildungsbedingte, intrapersonale Schwierigkeiten zu allererst<br />

am familiären Schauplatz ausgetragen. Dies betrifft sowohl spannungsabhängige (vgl.<br />

oben) als auch –unabhängige Effekte.<br />

Im Hinblick auf die Familie wurden Auswirkungen der Weiterbildung auf<br />

� zeitlicher (oftmalige Abwesenheit, Zeitaufwand für Lernen vermindert Familienzeit)<br />

� emotionaler (negativ – Gereiztheit, Überlastung des Partners durch Erziehungsaufgaben;<br />

positiv – gesteigerte Beziehungsintensität)<br />

� materieller (Hoffnung auf zukünftige Steigerung des Familieneinkommens)<br />

� intellektueller (Bereicherung der Kommunikation um Fachthemen)<br />

Ebene geortet.<br />

Während der größte Malus in der Partnerschaft dem knappen Zeitbudget zufiel, fand sich<br />

das positive Pendant auf emotionaler Ebene. Diese ging - genauso überraschend wie eindeutig<br />

- als „Gewinner“ des Weiterbildungsbesuches hervor. Grundsätzlich wurden mehrere<br />

Faktoren gefunden, die die partnerschaftliche Stimmung positiv beeinflussen. Am häufigsten<br />

genannt wurden die Stichworte „Kommunikation“ und „Alternative Interessen“. Was es mit<br />

den angeregten Dialogen auf sich hat, ist schnell erklärt: Durch die Erlebnisse im Kurs (egal<br />

ob fachlicher oder anekdotischer Art) gibt es in der – von Alltagsgesprächen geprägten –<br />

Partnerschaft wieder Neues zu berichten. Der erfrischende Effekt auf die beiden Beteiligten<br />

ist dabei einleuchtend. Viel gewichtiger erwies sich jedoch der Einfluss der „alternativen Interessen“<br />

als Sammelbegriff für die Möglichkeit des Partners, sich frei und ohne schlechtem<br />

Gewissen den eigenen Interessen zu widmen. Insbesondere Frauen neigen dazu, ihre Aktivitäten<br />

ausschließlich auf die Familie auszurichten. Ein (zwangsweise auferlegter) Freiraum<br />

eröffnet ihnen die Chance, sich ein wenig mehr um sich selbst zu „kümmern“, längst vergessene<br />

Hobbys wieder aufleben zu lassen oder auch nur am Wochenende einmal ungehindert<br />

zu faulenzen. Ein Balsam für die eigene Seele – und gleichzeitig für die Partnerschaft. „Was<br />

ihm gut tut, tut auch mir gut“, erzählte mir die Frau eines Weiterbildungsteilnehmers, als sie<br />

davon berichtete, dass ihr Mann durch die positiven Erfolgserlebnisse im Kurs glücklicher<br />

und ausgeglichener sei und sich dadurch auch ihr Zusammenleben wesentlich verbessert<br />

habe. Allem Anschein nach besitzt diese Aussage wechselseitige Gültigkeit.<br />

Auch im Verhältnis zum Kind gilt es die reziproke Wirkung der Weiterbildung hervorzuheben.<br />

Während vom Kind allein durch seine Präsenz eine ungeheure Kraftquelle ausgeht, die dem<br />

Vater/der Mutter das Verarbeiten der – zweifellos stressreichen – Lehrgangssituation erleichtert,<br />

bewirkt der studierende Elternteil bei Sohn oder Tochter einen Einstellungstransfer.<br />

„Weiterbildung ist wichtig und gehört zum Leben dazu“ – so etwa lautet die Botschaft, die<br />

dem Nachwuchs implizit mitgegeben wird. Ganz unbeabsichtigt wird der Weiterbildungsteilnehmer<br />

zum Vorbild, der bei seinen Kindern durch das Vorexerzieren des Bildungsweges<br />

einen nachhaltigen Effekt erzielen kann.<br />

419

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!