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. der berufliche Nutzen nicht erkennbar<br />

ist<br />

c. private Gründe (Gesundheitszustand<br />

3 1 2 2 1<br />

etc.) dagegen sprechen<br />

1<br />

1 1<br />

d. eine Überforderung befürchtet wird<br />

e. die Vereinbarkeit mit der Kindererzie-<br />

1 1 1<br />

hung nicht gewährleistet ist<br />

2<br />

2 1 1<br />

f. man sich zu alt dafür fühlt 2 2 1 1<br />

Tabelle 85: Weiterbildungsbarrieren<br />

Hinderliche Tatbestände für einen Weiterbildungsbesuch können zum einen der persönlichen<br />

Lebenssituation und intrapersonalen Denkstruktur entnommen werden ("befürchtete<br />

Überforderung", "man fühlt sich zu alt", "gesundheitliche Gründe sprechen dagegen", "Kindererziehung<br />

ist nicht gewährleistet"). Insgesamt halten sich Hemmschuhe auf dieser Ebene<br />

aber in Grenzen: nur jeweils eine Person klagt über eine weiterbildungshinderliche private<br />

(gesundheitliche) Bürde bzw. über die Angst vor Überforderung. Je zwei Personen fanden<br />

sich für die restlichen beiden (privaten) Hinderungsfaktoren. Erwähnt sei hier noch der Umgang<br />

mit dem Thema "Alter", auf das wir noch bei Kategorie 8 (Verarbeitung im sozialen Umfeld)<br />

zu sprechen kommen werden. Eine treffende Aussage findet sich in den Worten "Je<br />

früher, desto besser, weil es ist ja auch altersbedingt, weil ich sag, mit 34 Jahren kann man<br />

wahrscheinlich noch ein bisschen leichter lernen als dann mit 40 oder 45 oder 50." 356 Obwohl<br />

nur zwei Teilnehmer explizit Bedenken aufgrund ihres Alters eingestehen, ist eine viel höhere<br />

"Dunkelziffer" anzunehmen. Auch aus den später behandelten Reaktionen des Umfeldes<br />

geht hervor, dass Weiterlernen als Erwachsener zwar als wichtig erachtet wird, jedoch eine<br />

imaginäre Altersgrenze zu bestehen scheint, bis zu dieser auch die Fortbildung abgeschlossen<br />

sein sollte. Weiterbildung bis ins hohe Alter ist anscheinend noch immer keine Selbstverständlichkeit.<br />

In Summe deutlich gewichtiger als private machen sich berufliche Barrieren bemerkbar. So<br />

werden die beruflich bedingte Zeitknappheit und ein fehlender beruflicher Nutzen als jene<br />

Größen angeführt, die der Weiterbildung schon im Vorfeld - also durch die bloße Antizipation<br />

- abträglich sind. Sieben Personen betrachten den erwarteten Zeitdruck, der ohnehin schon<br />

durch den Beruf "Finanzdienstleister" enorm hoch ist, mit einer gewissen Beklemmung. Job -<br />

für sich alleine gesehen - oder aber auch Weiterbildung - für sich alleine gesehen - wären<br />

jeweils gangbare Unterfangen. Was Sorge bereitet, ist die Kumulation beider zeitverknappender<br />

Tätigkeiten: "Es war nur, ob ich das in Summe alles unter einen Hut bringen kann.<br />

Weil's doch viel ist." 357<br />

Sowohl Weiterbildungsmotivatoren (mit Ausnahme des Kriteriums "Kostenübernahme", das<br />

mit dem Lehrgangstypus korreliert) als auch -barrieren lassen übrigens ein ausgewogenes<br />

Verhältnis zwischen Lehrgangs- und auch Spannungstypus hervortreten. Auch hier kann die<br />

Vermutung, dass insbesondere das Spannungsmaß mit der Bewertung des einen oder andern<br />

Motivations- oder Hinderungsfaktors Hand in Hand geht, nicht bestätigt werden.<br />

7.2.3.1.1.3 Kategorie 3: Entscheidungsfindung<br />

7.2.3.1.1.3.1 Die Rolle der Familie allgemein<br />

Einführend sei erwähnt, dass zur "Rolle der Familie in der Entscheidungsfindung" keine Korrelation<br />

mit den jeweiligen Clustern "Lehrgang", "Familie" oder "Spannung" gefunden wurde.<br />

Dies gilt auch für die nachfolgenden Subkategorien K32, K33 und K35 des Themenkomple-<br />

356 Ausschnitt aus dem Interview mit Code "Geronimo"<br />

357 Ausschnitt aus dem Interview mit Code "Tulln"<br />

285

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