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Vereinbarkeit mit dem Berufsleben muss vom Unternehmen gewährleistet sein.<br />

4. Kurseffekte: Die Begleiterscheinungen, die sich Verlauf der Weiterbildung innerhalb der<br />

Familie bemerkbar machen, liefern ausreichend Stoff für Verbesserungsmöglichkeiten<br />

seitens aller drei Beteiligten. So könnte beispielsweise die weiterbildungsbedingte Verknappung<br />

der Familienzeit durch eine adäquate Gestaltung der Kurszeiten, z.B. nicht<br />

während der Ferien (� Bildungsinstitution) oder eine teilweise berufliche Freistellung (�<br />

Unternehmen) gemildert werden. Als Aufgabe des Staates verstehen sich hingegen die<br />

Einrichtung genügender Kinderbetreuungsstätten sowie die finanzielle Beihilfe während<br />

des Lehrganges.<br />

5. Lehrprogramm: Die vielfältigen Möglichkeiten, den Unterricht selbst zu gestalten, sollen<br />

nur am Rande diskutiert werden und nur insoweit, als dass sich durch die erhobenen Befunde<br />

ein direkter Bezug auszumachen lässt. Dem interessierten Leser steht zusätzlich<br />

dazu eine Fülle von Fachliteratur zur Verfügung, die diese Fragestellung vertiefend behandelt.<br />

Wichtig ist m.E. aber der Hinweis, dass die Bildungsinstitution gefordert ist, eine<br />

moderne, den Ansprüchen der postindustriellen Gesellschaft entsprechende, Ausrichtung<br />

von Lehrinhalt und -ablauf als Aufgabe an sich verstehen. Dabei bleibt dieser Auftrag<br />

nicht ausschließlich auf den Unterricht beschränkt, sondern erfordert begleitende Maßnahmen<br />

für den Bildungskandidaten, diesen Unterricht zu bewältigen und sein Stressausmaß<br />

zu reduzieren (z. B. in Form von Zusatzangeboten zum Lerntraining).<br />

9.1 Weiterbildungsinstitution<br />

Für den Bildungsanbieter ergibt sich offensichtlich eine Vielzahl an Handlungsfeldern. In der<br />

Literatur werden diesen zwar mit umfangreichen Abhandlungen Rechnung getragen. Allerdings<br />

handelt es sich bei den Empfehlungen und Konzepten vieler Andragogen um theoretische<br />

Konstrukte handelt, die in der Form kaum in die Weiterbildungsrealität zu übertragen<br />

sind. Ich möchte die generierten empirischen Befunde zum Anlass nehmen, um zum einen<br />

praxisgerechte Möglichkeiten aufzuzeigen und gleichzeitig den Wiederspruch zu wissenschaftlichem<br />

Wunschdenken zu kommentieren.<br />

9.1.1 Organisation<br />

9.1.1.1 Zeitlicher Zugang<br />

Zeit ist der Drehpunkt der Weiterbildung:<br />

� Ein Viertel aller Befragen sieht zeitliche Engpässe als Weiterbildungsbarriere.<br />

� Insgesamt rangiert die "Zeitknappheit" auf Platz 1 der Hinderungsfaktoren.<br />

� Zwei Drittel der Teilnehmer müssen im Laufe der Weiterbildung zu einem neuen Zeitrhythmus<br />

und Zeitmanagement finden, um ihren beruflichen und privaten Aktivitäten soweit<br />

wie möglich zu koordinieren.<br />

� Für jeden dritten Teilnehmer erleichtert die Tatsache, dass der Zeitaufwand antizipiert<br />

wurde, die Kursbewältigung.<br />

� Im Entgang an Freizeit sehen rund 70 % kein Problem; durchschnittlich wird dieser als<br />

"wenig hinderlich" (Skalenpunkt 3 von 4) bezeichnet.<br />

� Die Tatsache, dass es sich bei dem gewählten Programm um einen begrenzten, überschaubaren<br />

Zeitraum (1 - 2 Jahre) handelt, wird von einem Viertel positiv bewertet.<br />

� Jeder Zweite gerät durch den kontinuierlichen Arbeitszeitverlust unter psychischen<br />

Druck.<br />

Obwohl eingeräumt wurde, dass die begrenzten Zeitressourcen ein berufsinhärentes Kriterium<br />

sind, mit dem man zu leben gelernt habe, scheinen doch viele Probleme und Stressfakto-<br />

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