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intellektuelle Bereicherung, Kommunikation, aber auch Zeitmangel, Überempfindlichkeit, vgl.<br />

Abschnitt 6.3.1.2) sind bei Typ 1 nicht anders als bei Typ 2. Auch eine Kompensationswirkung<br />

des Partners gegenüber den Kindern und umgekehrt (d.h. ist kein Partner vorhanden,<br />

verspürt das Kind die Begleiterscheinungen der Weiterbildung nicht in verstärktem Ausmaß<br />

vice versa) ist nicht auszumachen; sämtliche Problembereiche im Verhältnis zu den Kindern<br />

- seien sie nun emotionaler, materieller oder zeitlicher Natur - wurden sogar von geringfügig<br />

mehr Alleinerziehern verneint als von Familienvätern/-müttern des Typs 2. Auch die Familientypen<br />

2 und 3 können in der weiterbildungsbedingten Wirkweise somit als mehr oder weniger<br />

gleichwertig angesehen werden.<br />

Die Erscheinungsformen der Beziehungsebene "Kind" - allerdings losgelöst vom Familientyp<br />

- können mit dem Schlagwort "Kraftreserve" auf einen Nenner gebracht werden. Aus unzähligen<br />

informellen Interviews mit den Teilnehmern wurde mir immer wieder dasselbe Bild offenbart:<br />

Die Bindung zum eigenen Nachwuchs ist eine sehr stabile, fast möchte ich unterstellen,<br />

dass sie noch stabiler ist als jene zum Partner ("stabil" ist nicht synonym zu "intensiv" zu<br />

sehen!). Verstärkt durch gesellschaftliche Tendenzen, die das Bild des "Lebensabschnittspartners"<br />

mittragen, konzentriert sich die Vater-/Mutterliebe in besonderer Weise auf den<br />

Sprössling. So versucht man auch im Zuge der Weiterbildung, sich ihm gegenüber besser zu<br />

kontrollieren und Stresszustände nicht unbedingt auf dem Rücken des Kindes auszutragen.<br />

Nun könnte man meinen, dass diese Zurückhaltung und das ständige "Zusammenreißen"<br />

eine andauernde Anstrengung und somit ein stetiges innerliches Konfliktpotenzial bedeutet.<br />

Dem ist aber - wie mir oftmals berichtet wurde - nicht so. Indirekt, gleichsam durch seine<br />

bloße Existenz, bildet das Kind eine Energiequelle, die die Eltern neue Kraft tanken lässt.<br />

Das soll keinesfalls heißen, dass die Liebe zum Kind eine größere ist als jene zum Partner<br />

(schließlich genießt dieser das Privileg, allein durch seine Präsenz kraftspendend zu sein,<br />

beileibe nicht in dem Ausmaß). Des Pudels Kern liegt in der Erwartungshaltung des Teilnehmers.<br />

Vom eigenen Kind, besonders wenn dieses noch sehr jung ist, wird einfach weniger<br />

Verständnis, Rücksichtnahme und Entgegenkommen verlangt als vom Partner, der allenfalls<br />

in der Lage ist, die neue Situation kognitiv zu verarbeiten und dem man folglich eine<br />

unterstützende Hilfestellung zutrauen kann.<br />

Lediglich ein Faktor, die "Zeitliche Belastung durch den Lehrgang hauptsächlich zulasten von<br />

Zeit mit/für Familie" erfährt eine mit dem Familientyp korrelierende Ausprägung, die jedoch<br />

inhaltlich nicht sonderlich spektakulär, sondern erwartungsgemäß ausfällt: Unter Angehörigen<br />

der Gruppen mit Kind/ern (Typen 2 und 3) findet er eine signifikant höhere Zustimmung<br />

(je etwa 70 %) als unter Singles (17 %) oder Personen mit kinderloser Partnerschaft (ca. die<br />

Hälfte).<br />

Zusammenfassend kann man festhalten, dass auf dem familiären Schauplatz zwar durchaus<br />

Konsequenzen der Weiterbildung zu verzeichnen sind, dass diese aber Partner und Kinder<br />

für sich alleine gesehen berühren und nicht von der Einbindung in die jeweilige Familiensituation<br />

abhängen. Die nachfolgenden Grafiken soll familientypische Unterschiedlichkeiten vor<br />

und während der Weiterbildung bzw. signifikante Faktoren in Abhängigkeit von der Existenz<br />

eines Partners und/oder Kindes noch einmal veranschaulichen:<br />

Auf den nächsten Seiten finden Sie:<br />

Abbildung 52: Familientypische Differenzen vor der Weiterbildung<br />

Abbildung 53: Familientypische Differenzen während der Weiterbildung<br />

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