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zueignen bzw. die bestehenden zu erweitern 16 , als Charakteristika der Erwachsenenbildung<br />

angeführt. Ein Blick auf das Nachbarland Deutschland zeigt eine thematisch noch weiter<br />

gefasste Weiterbildungsdetermination, indem seitens staatlicher Einrichtungen nicht nur berufsbezogene,<br />

sondern auch allgemeine und politische Weiterbildung nach Abschluss der<br />

ersten Bildungsphase einbezogen werden 17 . Unter berufliche Weiterbildung fallen wiederum<br />

staatlich geförderte 18 , betriebliche und individuelle Weiterbildung.<br />

Einen anderen Zugang zur „Weiterbildung“ bietet ARNOLD 19 , indem er diese einerseits zu<br />

einem bedeutenden Wirtschaftssektor eines Landes erhebt, andererseits jedoch auch als<br />

„...Prozesse der Planung, Durchführung und Kontrolle des Erwachsenenlernens“ charakterisiert.<br />

Die Orientierung am Funktionszyklus der Weiterbildung lässt somit deren gesellschaftliche<br />

Bedeutung und gleichzeitig Erwachsene als den ausschließlich davon betroffenen Personenkreis<br />

erkennen.<br />

Zusammenfassend kann man sagen, dass die herrschende Meinung in der Literatur „Weiterbildung“<br />

als Synthese<br />

� beruflicher,<br />

� von externen Bildungseinrichtungen angebotener und somit öffentlich zugänglicher Bildungsprogramme<br />

� an Erwachsene<br />

"präzisiert". Einigkeit besteht somit darüber, dass vorwiegend berufliche Inhalte, die jedoch<br />

nicht von dem Unternehmen selbst, sondern von objektiven Bildungsanbietern weitergegeben<br />

werden, als Weiterbildung einzustufen sind.<br />

Diese Charakteristik von "Erwachsenenbildung" versteht sich quasi als kleinster gemeinsamer<br />

Nenner aller recherchierten Auffassungen in der Fachliteratur, bei dem allerdings einige<br />

Informationslücken evident sind:<br />

� Umstritten ist zunächst die Frage nach der zeitlichen Dimension. Allein aus der vielschichtigen<br />

Namensgebung unterschiedlicher Programme (Seminar, Lehrgang, Workshop,<br />

Kurs, ...) wird deutlich, dass die Abgrenzung durch einen starren zeitlicher Rahmen<br />

eine Unmöglichkeit darstellt. Des weiteren ist es schließlich die Qualität, die bei der Wissensvermittlung<br />

im Vordergrund steht und weniger die Quantität der besuchten Unterrichtstage.<br />

Ein zweitägiges Seminar kann u. U. genauso viel zur beruflichen Entwicklung<br />

beitragen wie ein zweisemestriger Kurs.<br />

� Die Klärung der einzelnen Ausdrücke (insbesondere des "Erwachsenen") wurde in der<br />

vorgestellten Abgrenzung nicht vorgenommen.<br />

� Die Abgrenzung dieser Art von "Weiterbildung" zum Begriff "Ausbildung" ist ungenügend<br />

behandelt bzw. nur implizit durch die Zielgruppe gegeben (Weiterbildung richtet sich an<br />

Erwachsene).<br />

Sicherlich ließe sich die Debatte über die Begriffsdefinitionen noch um einiges verlängern.<br />

Ziel der o.a. Darstellung ist aber nicht eine umfassende Abhandlung über die kontroverse<br />

Sinnfrage „Was ist Weiterbildung?“, sondern die Pluralität und Inhomogenität des Verständnisses<br />

von Weiterbildung darzustellen. Dem Leser soll in diesem Abschnitt verdeutlicht werden,<br />

wie vielschichtig sich das untersuchte Themenfeld schon allein von seiner terminologischen<br />

Seite darstellt. Selbst der Versuch, den Weiterbildungsbegriff systematisch aufzuarbeiten<br />

(vgl. nächster Abschnitt), kann angesichts dieser Komplexität nur bedingt gelingen.<br />

16<br />

Vgl. Gruber, E. in Schratz, M. und Lenz, W. (1995), S. 98<br />

17<br />

Vgl. Deutscher Bildungsrat 1970 sowie Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung 1974 in Behringer,<br />

F. (1999), S. 23 und Scherer, D. (1996), S. 23 f.<br />

18<br />

Eine staatliche, AFG-geförderte Weiterbildung richtet sich primär an Arbeitslose und von Arbeitslosigkeit<br />

Bedrohte (Vgl. Behringer, F. (1999), S. 26 ). Damit wird verdeutlicht, dass Weiterbildung nicht<br />

ausschließlich als berufsbegleitende Maßnahme jener, die bereits ins Erwerbsleben eingetreten sind,<br />

zu verstehen ist, sondern auch nicht erwerbstätige Personen erreichen kann.<br />

19<br />

Arnold, R. (1996), S. 3<br />

18

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