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5 Forschungsvorgehen bei empirischer Sozialforschung
5.1 Zur Seriosität des Forschungsprozesses
Ernsthaftigkeit im Forschungsvorgehen bedeutet eine a-priori-Beschäftigung mit vier zentralen
Fragen 123 , die anhand der nachfolgenden Studie erläutert werden sollen:
ZENTRALE FRAGEN KONKRETE AUSPRÄGUNG IN DER VORLIEGENDEN STUDIE
SITUATION,
ZIEL,
AUFTRAG
DER STUDIE?
THEORETISCHE
GRUNDANNAHMEN
OPERATIONALI-
SIERUNGSVORGANG
DATEN-
ERFORDERNIS
� Situation:
o Erwachsenenbildung als wachsender Sektor, dem sich
Arbeitskräfte hinkünftig kaum entziehen können
o Familie als soziale Einheit, in der Effekte während der
Weiterbildungsteilnahme primär wirksam werden
� Ziel:
Erfassung der Relation "Weiterbildung – Familie", um für das
Spannungsfeld zu sensibilisieren
� Auftrag:
Behandlung im Rahmen einer Dissertation, persönliches Interesse
durch tagtägliche Konfrontation mit Schilderungen seitens der
Weiterbildungsteilnehmer
Modell der kritischen Lebensereignisse, bereichert um Elemente aus
der Motivations- und Volitionstheorie
Allgemeine Effekte und spannungsbedingte Bewältigungsstrategien
auf drei Ebenen (Teilnehmer, Partner, Kind) untersucht
Umfassende Datenerhebung zu den drei Sequenzen „Spannungsvorfeld,
-eintritt, -abbau“ durch quantitatives und qualitatives Instrumentarium
Tabelle 4: Zentrale Fragen im Forschungsprozess
Sämtliche dieser aufgeworfenen Fragestellungen gilt es im Vorfeld der Untersuchung zu beantworten,
um einen seriösen Forschungsprozess zu garantieren. Bleibt z.B. das Ziel der
Studie offen, ergibt sich also eine Datenerhebung per se, ist alles weitere Vorgehen als willkürlich
und planlos zu bezeichnen. Auch eine Beschäftigung mit der Frage, welche Daten zu
welchem Zweck und in welchem thematischen Zusammenhang erhoben werden, ist ein unerlässlicher
Bestandteil glaubwürdiger empirischer Forschung.
5.2 Das qualitative Forschungsparadigma als Abgrenzung zum quantitativen
Forschungsvorhaben
Grundsätzlich ist zwischen qualitativer und quantitativer Forschungsausrichtung zu differenzieren.
Diese beiden einander diametral gegenüberstehenden Begriffe sind insofern etwas
unglücklich gewählt, als sie in der Literatur für zwei unterschiedliche Bedeutungsinhalte Verwendung
finden:
123 Vgl. Atteslander, P. (2000), S. 19
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