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Man erlaube mir noch eine grundsätzliche Anmerkung, die in dieser Form noch nicht so<br />

deutlich zum Ausdruck gebracht wurde: Im Kontext des Weiterbildungsbesuches lassen sich<br />

zwei Effektreihen abgrenzen:<br />

1. Spannungsbedingte Bearbeitungsformen: Diese zielen darauf ab, die Inkonsistenz abzubauen,<br />

die durch das kritische Lebensereignis "Weiterbildung" hervorgerufen wurde. Ein<br />

Studierender, der sich aufgrund seiner Sorge über Lernschwierigkeiten in einem Spannungszustand<br />

befand, könnte z.B. durch die Aneignung von Lernstrategien diese Inkonsistenz<br />

auflösen.<br />

2. Spannungsunabhängige, "normale" Reaktionen der Lehrgangsteilnahme: Unabhängig<br />

von Inkonsistenz oder Spannung, werden Zeitmangel und Prüfungsstress, finanzielle<br />

Einschränkungen (aufgrund der Kursgebühr) etc. auch jene Personen begleiten, die sich<br />

prinzipiell im kognitiven Gleichgewicht befinden. Die beobachtbaren Verhaltensweisen<br />

(wie z.B. Zeitmanagement) sind in diesem Fall nicht spannungsinduziert.<br />

Beide beschriebenen Anpassungsformen an das Kursgeschehen - sowohl spannungsbedingte,<br />

als auch -unabhängige - sind in der Realität miteinander verwoben und schwer zu<br />

trennen. Was für den einen spannungsreduzierend wirkt (z.B. mag die Lernstrategie zu einer<br />

positiven Einstellungsänderung gegenüber Weiterbildung führen und damit wiederum zu<br />

einer Konsistenzsteigerung), kann für den anderen ein unspektakuläres Mittel zum Zweck<br />

bedeuten. Die vorliegende Arbeit versteht sich daher u.a. als Versuch, diese beiden Phänomene<br />

zu entflechten und offenzulegen, welche Verhaltensform generell mit einem hohen<br />

bzw. niedrigen Spannungszustand korreliert ist.<br />

Zu erwarten ist beispielsweise, dass familiäre Effekte nur teilweise auf eine Inkonsistenz von<br />

Teilnehmer und/oder Partner zurückführen lassen. Hingegen werden vermutlich einige Verhaltenselemente<br />

bei spannungsbetroffenen wie -freien Teilnehmern gleichermaßen wirksam.<br />

In jedem Fall ist davon auszugehen, dass sie - spannungsbedingt oder nicht - vier Ebenen<br />

einbeziehen, nämlich die zeitliche (z.B. weniger Zeit für Beschäftigung mit Kindern), materielle<br />

(z.B. weniger verfügbares Familienbudget durch Bildungskosten), emotionale (z.B. Vernachlässigung<br />

des Partners oder aber auch stärkerer Zusammenhalt) und intellektuelle/kognitive<br />

(z.B. laufende Konfrontation mit Weiterbildung ist grundlegend für Bildungskarriere<br />

des Kindes).<br />

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