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ursprüngliche Hypothese vorläufig aufrecht erhalten oder zurückgenommen wird, erfolgt eine<br />

farbliche Markierung (grün - aufrecht, rot - zurückgenommen).<br />

Hypothese 1 bezieht sich ausschließlich auf die Charakteristik des "typischen" Weiterbildungsteilnehmers.<br />

Dazu konnten in den Interviews keine neuen Erkenntnisse generiert werden;<br />

sie wird daher nur der Vollständigkeit halber angeführt.<br />

Hypothese 1:<br />

Der typische Weiterbildungsteilnehmer<br />

� ist männlich,<br />

� ca. 37 Jahre alt,<br />

� keiner spezifischen Führungsebene zuzuordnen,<br />

� bezieht ein mittleres Einkommen und<br />

� durch hohen beruflichen Einsatz gekennzeichnet.<br />

Hypothese 2:<br />

1. Das Bildungsbewusstsein entsteht mit dem Fortschreiten der Sozialisation und nicht<br />

durch Einflüsse der Vergangenheit.<br />

2. Durch Weiterbildung erfolgt ein Ausgleich sozialer Unterschiede.<br />

Dass Bildung in ihrer Bedeutung leider meist erst im Erwachsenenalter richtig eingeschätzt<br />

wird, wurde im mehreren Interviews bestätigt. Einflüsse der Vergangenheit (Förderung/Druck<br />

im Elternhaus etc.) sind maximal in Relation mit dem kindlichen Erleben der Schulzeit zu<br />

sehen, aber nicht mit Weiterbildungszu- oder -abneigung in Verbindung zu bringen 370 . Im<br />

Gegenzug eröffnet sich jedoch die Chance, schlechte Voraussetzungen aus Kindheitstagen,<br />

etwa eine ungenügende Förderung der Eltern und folglich eine unzureichende Grundausbildung,<br />

mittels Weiterbildung zu kompensieren. Auch dieser Konnex wird uns in vielen Interviews<br />

näher gebracht: Lernen als Erwachsener wird zum Anlass genommen, um einen niedrigen<br />

Ausbildungslevel anzuheben und folglich soziale Unterschiede auszugleichen. Hypothese<br />

2 kann also in beiden Punkten aufrecht erhalten werden.<br />

Hypothese 3:<br />

1. Der Makrosektor "Dienstleistungsbranche" ist gekennzeichnet durch die Dualität von<br />

"Wissen" und "Service".<br />

2. Er verlangt die Aufgabe des Strebens nach Selbstverwirklichung.<br />

3. Zukünftig wird eine Höherqualifikation erforderlich sein.<br />

4. Insgesamt ist eine positive Zukunftsbewertung vorherrschend, es besteht keine Zukunftsangst<br />

hinsichtlich der zukünftigen Arbeitsplatzsituation.<br />

Punkt 1 der Hypothese 3 wurde in den Interviews nicht explizit zur Diskussion gestellt. Das<br />

Streben nach Wissenserweiterung einerseits und die ausführlichen Schilderungen über Kundenkontakte<br />

andererseits legen aber den Schluss nahe, dass hier eine richtige Vermutung<br />

angestellt wurde.<br />

Der Hypothese nach der "Aufgabe des Strebens nach Selbstverwirklichung" kann nur bedingt<br />

- und zwar beschränkt auf das berufliche Betätigungsfeld - zugestimmt werden. Schilderungen<br />

der Weiterbildungsmotivatoren belegen nämlich sehr wohl das Bestreben nach<br />

Entfaltung der eigenen Persönlichkeit ("Horizonterweiterung"). Außerdem wurde festgestellt,<br />

dass auch der Gedanke, durch Weiterbildung fehlende Grundausbildung zu kompensieren,<br />

zumindest teilweise dem Wunsch nach Selbstverwirklichung entspringt. Weiterbildung räumt<br />

370<br />

Allerdings werden wir später feststellen, dass die erlebte Weiterbildung der Eltern eine positive<br />

Weiterbildungseinstellung bei den Kindern bewirken kann. Vgl. dazu Abschnitt 7.2.3.2.1.4.3, S.331<br />

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