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3. Rund ein Viertel aller Befragten bestätigt eine psychische Gereiztheit aufgrund der Weiterbildung<br />

(etwa durch Lerndruck, Prüfungsangst, Zeitdruck beim Anfertigen von Seminararbeiten,<br />

...), unter der die Partnerschaft zu leiden hat.<br />

Der vierthäufigste Problembereich betrifft selbstverständlich nur den Familientyp 2 ("Familie<br />

mit Kind/ern"). 19 Personen, das sind 28,4 % der 67 einbezogenen Elternteile bestätigen<br />

eine Überlastung des Partners/der Partnerin durch die vermehrte Wahrnehmung von Erziehungsaufgaben.<br />

Das Schlusslicht in der Zusammenstellung der Problembereiche bilden mit Abstand finanzielle<br />

Sorgen sowie eine erschwerte Vereinbarkeit mit dem Beruf des Partners/der Partnerin.<br />

Nach der Aufbereitung von Einkommenssituation und Bildungsbarrieren (in der finanzielle<br />

Engpässe untergeordnete Relevanz besaßen) haben wir schon Ähnliches vorhergesehen:<br />

Materielle Sorgen sind in der untersuchen Stichprobe kein Thema. Ein Blick auf die berufliche<br />

Situation der Partner verrät uns weiters, warum auch nur selten eine berufliche Unvereinbarkeit<br />

vorliegt. Von den 94 Partnern gehen fast 20 % keiner Beschäftigung nach, ein<br />

weiteres Viertel ist teilzeitbeschäftigt (bis 30 Stunden). Außerdem ist anzunehmen, dass<br />

auch im Fall des Familientyps 2 (d.h. mit Kind/ern) beide Elternteile ihre Berufstätigkeit bis<br />

dato so gut arrangiert haben, dass sich hier keine Angriffsfläche ergibt.<br />

Bei keinem der beleuchteten "wunden Punkte" innerhalb der Partnerschaft sind Differenzen<br />

zwischen den Spannungs-Clustern erkennbar; in Anbetracht der o.a. Meinung, diese Problembereiche<br />

würden nicht nur auf spannungsbehaftete Personen, sondern als begleitende<br />

Nebeneffekte der normalen Kursbewältigung auch auf alle anderen zutreffen, war dies schon<br />

zu erwarten.<br />

Die negativen Auswirkungen des Weiterbildungsbesuches wurden m.E. hinreichend analysiert,<br />

zusammenfassend können wir die Hauptproblematik im Bereich "zeitliche Verfügbarkeit"<br />

lokalisieren. Dass die Teilnahme an einem Weiterbildungsprogramm aber durchaus<br />

auch positive Elemente für die Partnerschaft in sich trägt, gerät leider allzu oft in Vergessenheit.<br />

Gerade öffentliche und mediale Diskussionen haben die plakative "Unvereinbarkeit" und<br />

"Belastung" der Familie als ständigen Wegbegleiter. Kaum jemand unternimmt den Versuch,<br />

diesen Bedenken auch erfreuliche Meldungen über einen Gewinn innerhalb der Partnerschaft<br />

entgegenzuhalten und mit dem oft benannten Vorurteil, Weiterbildung wäre ein familienfeindliches<br />

Unterfangen, aufzuräumen.<br />

In der vorliegenden Fragebogenerhebung wurde daher versucht, etwaige positive Effekte<br />

innerhalb der Partnerschaft, die eindeutig auf das Konto der Weiterbildungsaktivität gehen,<br />

einzufangen. Ganz bewusst wurde den Befragungspersonen eine offene Antwortmöglichkeit<br />

zugestanden, einerseits, um die Angabe möglichst vielfältiger Bereiche anzuregen, andererseits,<br />

um der - aufschlussreichen (wie sogleich demonstriert wird) - verbalen Schilderung<br />

Raum zu lassen.<br />

Insgesamt versuchten sich 32 Personen in der Verbalisierung positiver Auswirkungen auf<br />

partnerschaftlicher Ebene, wobei teilweise sehr ausführliche Berichte abgegeben wurden.<br />

Nach erfolgter Transkription aller Antworten wurde eine inhaltsanalytische Verarbeitung vorgenommen.<br />

Es gelang, insgesamt sechs Kategorien von entweder emotionaler, materieller<br />

oder intellektueller Natur zu identifizieren, denen fast alle Aussagen zugeführt werden konnten:<br />

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