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Zunächst wird davon ausgegangen, dass<br />

� die Weiterbildung ein selbstverursachtes, kritisches Lebensereignis darstellt; im Sinne<br />

des Drei-Phasen-Modells Modells würde der Eintritt der Weiterbildung in der Folge eine<br />

Volition einleiten<br />

� dem kritischen Ereignis ein Motivationsprozess vorangeht, der von Personal- und Umweltfaktoren<br />

beeinflusst wird<br />

� der unmittelbar Betroffene immer zu einer Bewältigungsstrategie gezwungen ist; ein<br />

Rückzug und Verlagerung auf andere Lebensbereiche erscheint angesichts der vorgestellten<br />

theoretischen Überlegungen unwahrscheinlich, weil nicht schlüssig 118<br />

� familiärer Einfluss 119 sowohl vor dem Bildungsbeginn (als Motivations- oder Hinderungsfaktor)<br />

als auch bei Bildungseintritt, während und nach der Bildungsteilnahme<br />

wirksam wird und in seiner Gestalt sowohl von sozialem Umfeld als auch von Kontakten<br />

mit andern Kursteilnehmern mitbestimmt wird<br />

Anhand einer Zeitschiene lassen sich vier einschneidende Sequenzen voneinander abgrenzen,<br />

wobei nur die ersten drei in die Studie aufgenommen werden. Die Phase „langfristige<br />

Konsequenzen“, die die Prüfung einer überdauernden Konsistenz der kognitiven Strukturen<br />

zum Inhalt hat, erfordert seriöserweise den Einsatz einer Langzeitstudie, die aber aus zeitlichen<br />

und ressourcenmäßigen Gründen in dieser Arbeit nicht durchführbar ist. Grafisch lässt<br />

sich der vorgestellte Zusammenhang wie folgt verdeutlichen:<br />

118 Ein Teilnehmer, gleichgültig, ob er sich aus freien Stücken zur Weiterbildung entschließt oder von<br />

seinem Arbeitgeber dazu aufgefordert wird, ist auf alle Fälle gezwungen, sich mit diesem kritischen<br />

Ereignis auseinander zu setzten. Selbst wenn er nach kurzer Zeit einen Kursabbruch durchführt, entspricht<br />

dies einer Bewältigungsstrategie (indem Spannung dadurch reduziert wurde, dass das Programm<br />

frühzeitig verlassen wird). Ein Rückzug würde hingegen bedeuten, dass der Betroffene das<br />

Ereignis ignoriert und seine Aufmerksamkeit anderen Lebensausschnitten zuwendet. Diese Möglichkeit<br />

ist aber – sobald die Weiterbildungsteilnahme effektiv im Gange ist – nicht mehr gegeben (denn<br />

mit dieser erfolgt bereits eine Auseinandersetzung mit dem kritischen Ereignis). Rückzugsstrategien<br />

sind hingegen bei Partner und/oder Kindern denkbar.<br />

119 Nachdem davon ausgegangen wird, dass innerhalb der Familie sowohl günstige als auch ungünstige<br />

Wechselwirkungen im Zusammenhang mit der Weiterbildungsteilnahme bestehen, wird bewusst<br />

von „familiärem Einfluss“ anstelle von „sozialer Unterstützung“ gesprochen. Letztere würde eine (positive)<br />

Hilfestellung seitens der Partner/Kinder implizieren, die aber nicht notwendigerweise gegeben<br />

sein muss. Der in der Literatur benutzte Ausdruck „soziale Unterstützung“ ist daher m.E. nicht nur<br />

fälschlicherweise verwendet, sondern als irreführend zu bezeichnen. Der Ausdruck „soziale Unterstützung“<br />

wird in der vorliegenden Arbeit zum einen konkretisiert, indem nur der engere Familienkreis<br />

(Partner, Kinder; nicht jedoch Freunde, Verwandte, ...) erfasst wird, zum anderen wird er insofern erweitert,<br />

als dass sowohl unterstützende als auch hinderliche Einflüsse darunter subsumiert werden.<br />

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