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zu schätzen wissen. Dem gegenüber stehen jene Partner, die die ständige Thematisierung<br />

des Lehrganges als Belästigung empfinden. Nichtsdestotrotz kann die Weiterbildung<br />

zumindest für manche Partner auch eine eigene (fachliche) Weiterentwicklung bedeuten.<br />

� Eine mittelbar durch den Kurs bewirkte Begleiterscheinung, die besonders für den Fall<br />

Bedeutung erlangt, für den der Mann den studierenden Part der Familie ausmacht, wurde<br />

ebenfalls schon in früheren Ausführungen berücksichtigt. Durch die Abwesenheit des<br />

Teilnehmers erhalten die Frauen die Freiheit, an so manchen Wochenenden ihre eigenen<br />

Pläne ohne schlechtes Gewissen zu verfolgen. Ob es sich nun um einen Besuch bei einer<br />

Freundin, um einen ausgedehnten Einkaufsbummel oder ganz einfach um einige<br />

Stunden des Müßiggangs handelt, die sich die Frau gönnt - all das würde vermutlich weniger<br />

genossen, wüsste man, dass der Mann zu Hause schon ungeduldig wartet. Um<br />

nicht missverstanden zu werden: Ich unterstelle den Männern keinesfalls böse Absichten<br />

oder ein patriarchalisches Dasein mit dem Bestreben, die Frau hinter den Herd verbannen<br />

oder ausschließlich als Versorgerin von Haus und Hof zu wissen. In den Interviews<br />

der Teilnehmer wurde sogar oftmalig die selbstständige Betätigung der Frauen (egal, ob<br />

es sich nun um Karriere- und/oder Weiterbildungsziele handelte) begrüßt. Es ist also keinesfalls<br />

so, dass die Einschränkung der Partnerin dem Denken des Mannes entspringt.<br />

Vielmehr ist es die Frau selbst, die sich ihrer Rolle als Angelpunkt der Familie sehr wohl<br />

bewusst ist und sich in dieser Funktion auch bemüht, ihre Lieben (sowohl Kinder als auch<br />

Mann) bestmöglich zu versorgen; selbst, wenn dadurch die eigenen Bedürfnisse zurückstehen<br />

müssen. Durch den Lehrgangsbesuch und die häufige Abwesenheit des Mannes<br />

ist sie nun (gezwungenermaßen) genötigt, die freigewordenen Zeitressourcen mit eigenen<br />

Beschäftigungen aufzufüllen. Und dass dies zumindest für einen gewissen Zeitraum<br />

recht erfrischend sein kann, ist gut nachvollziehbar.<br />

Kursgewinne für Familie<br />

Mittlerweile ist hinreichend bekannt, dass durch die gemeinsame Bewältigung der Weiterbildungssituation<br />

zwar Lasten zu tragen und Hürden zu überwinden sind, aber dass gerade<br />

dadurch der Zusammenhalt und die Intensität im Familienleben einen Aufschwung erfährt.<br />

Aus beinahe allen Interviews geht hervor, dass der Nutzen für die Familie den Belastungen<br />

bei weitem standhält bzw. diese sogar überkompensiert. Natürlich sind für jeden Einzelnen<br />

Erschwerungen gegeben, deren Ende man oft keuchend entgegensieht, jedoch geraten die<br />

positiven Auswirkungen im zwischenmenschlichen Zusammensein nur allzu oft in Vergessenheit.<br />

Denn: Weiterbildung und Familie behindern einander nur bedingt; es ist an der Zeit,<br />

mit dieser Befürchtung endgültig aufzuräumen. Dass diese nämlich in der Tat eine weit verbreitete<br />

ist, belegte so mancher Teilnehmer in den Interviews. Folgende Aussage eines Studenten<br />

(Familientyp 4 = Single) zu Kurs und (imaginärer) Partnerschaft bzw. zu seiner Vorstellung,<br />

wie diese beiden zu vereinbaren wären, zeugt ein Bild davon: "Hätte ich da eine fixe<br />

Beziehung gehabt zu dem Zeitpunkt (der Weiterbildung, Anm.), die hätte sicherlich darunter<br />

gelitten, bin ich mir sicher. (...) Das kann man nicht nebenbei machen." 488 Tatsache ist, dass<br />

aber bestenfalls jedes einzelne Familienmitglied mit (nebenbei bemerkt, erträglichen - vgl.<br />

oben), Belastungen zu kämpfen hat - am meisten natürlich der Kursteilnehmer selbst - die<br />

Institution "Familie" aber gestärkt daraus hervorgeht.<br />

7.3.3 Zusammenfassung<br />

Zur besseren Übersicht werden die vorliegenden Kenntnisse in u. a. Grafik (vgl. Abbildung<br />

79) strukturiert dargestellt. Die wesentlichsten positiven und negativen Nebeneffekte der<br />

Weiterbildung für den Teilnehmer und/oder seine Familie, die aufgrund der Interviews besonders<br />

schlagend erschienen, wurden farblich hervorgehoben (rot = negativ, grün = positiv).<br />

488 Ausschnitt aus dem Interview mit Code "Indy"<br />

384

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