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weder positiv noch negativ, und ältere Kinder dem Berufs(Bildungs-)Weg der Eltern neutral<br />

gegenüberstehen.)<br />

8.2.2 Reaktion<br />

8.2.2.1 Reaktionsart<br />

Zunächst ist festzuhalten, dass in jedem Fall (sowohl bei Teilnehmern als auch bei Partnern)<br />

eine Reaktion gegeben ist. Was seitens des Studierenden in der Natur der Sache liegt<br />

(schließlich muss er das KLE überwinden), ist auch aus der Perspektive des Partners zu<br />

beobachten: Wie ausführliche Schilderungen zeigen, wurde das KLE in keinem einzigen Fall<br />

aus der persönlichen Lebenssituation ausgeklammert, sondern aktiv bearbeitet und dadurch<br />

Spannung abzubauen gesucht.<br />

Zieht man die wissenschaftliche Abgrenzung lt. LAZARUS heran, so ist<br />

� im Falle des KLE "Weiterbildung" eine direkte (instrumentelle, auf reale Bewältigung der<br />

Situation gerichtete) Handlung<br />

� im Falle des KLE "Unternehmensbeschluss" eine pallative (emotionale, im Rahmen eines<br />

intrapsychischen Prozesses) Handlung<br />

erforderlich und auch tatsächlich eingetreten.<br />

8.2.2.2 Reaktionsaufwand<br />

Der Reaktionsaufwand bemisst sich an den (implizit) vorgenommenen Attributionen (= Ursachenzuschreibungen<br />

für das KLE). In unserem Fall konnten sowohl Personal- (z.B. zu wenig<br />

Fachwissen) als auch Umweltfaktoren (insb. Aufstiegserwartungen, Konkurrenzdruck) als<br />

solche herausgefiltert werden. Diese sind teils als variabel (veränderlich, wie z.B. Arbeitsplatzgefährdung<br />

durch mangelnde Qualifikation), teils als dispositionell (unveränderlich, wie<br />

z.B. der Unternehmensbeschluss) einzustufen.<br />

In den meisten Fällen handelt es sich aber um a-priori-Atrributionen (im Gegensatz zu posthoc-Attributionen),<br />

die ihrem Charakter nach als "veränderlich“ zu bezeichnen sind (Weiterbildung<br />

ist für die zukünftige Einkommenssteigerung notwendig). Damit ist eine empirische<br />

Beweisführung jenes Sachverhaltes gelungen, der vorab theoretisch dargelegt wurde: Je<br />

veränderlicher eine Attribution ist und je eher es sich um a-priori-Attributionen handelt, desto<br />

geringer ist der Aufwand einer Bearbeitungsstrategie und desto vorteilhafter auch ihre<br />

Anwendung.<br />

Damit entsprach die nachgewiesene Wahl der Strategie "Bearbeitung" (durch Teilnehmer<br />

und Partner) schlussendlich den theoretischen Erkenntnissen bzw. wurde sie durch diese<br />

begründet.<br />

8.2.3 Reaktionsform<br />

Welche Reaktionsform jeweils gewählt wird, ist abhängig von zwei Kriterien:<br />

� Ausmaß vergangener Erfahrungen<br />

� Objektive Verfügbarkeit<br />

Zum ersten Punkt ist folgendes zu sagen: Aufgrund der teils umfangreichen Weiterbildungsbiographien<br />

von Teilnehmern und Partnern kann davon ausgegangen werden, dass schon<br />

viele ähnliche Situationen durchlebt wurden, der Vulnerabilitätsfaktor daher dementsprechend<br />

gering ist. Allerdings hat sich herausgestellt, dass nur die Erfahrung an Weiterbildung<br />

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