29.01.2013 Aufrufe

Download (2930Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

Download (2930Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

Download (2930Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Eine Differenz zwischen Teilnehmer- und Partneraussagen fällt in o. a. Grafik besonders ins<br />

Auge und verdient daher nähere Betrachtung: Jeder zweite Vater befindet, durch den Weiterbildungsbesuch<br />

weniger Freizeit mit seinen Kindern verbringen zu können, jedoch wird<br />

dies nicht einmal von jeder fünften Mutter bestätigt. Worin liegt die Ursache für die unterschiedliche<br />

Wahrnehmung eines so trivialen Sachverhaltes? Man erlaube mir zur Beantwortung<br />

dieser Frage einen kleinen Vorgriff auf Abschnitt 7.2.3.2.2.2.4. "Die Betreuungs- und<br />

Erziehungsfunktion erfüllte vor, während und nach der Weiterbildung überwiegend die Frau",<br />

heißt es in K'74. Aus der Sicht der Partnerin ist völlig klar, dass sie - ob mit oder ohne Weiterbildung<br />

- den Löwenanteil der Freizeit mit ihren Kindern verbringt. Ein Fehlen des Partners,<br />

der ohnehin des öfteren nicht zu Hause weilt (verständlicherweise, wenn man den Beruf<br />

des Finanzdienstleisters analysiert) bzw. wenn, dann abgespannt und oftmals unvermögend,<br />

sich den Kindern zu widmen, fällt so gesehen nicht übermäßig ins Gewicht. Ganz anders<br />

betrachtet das allerdings der betroffene Vater, dem sehr stark ins Auge fällt, dass er<br />

seine Kinder durch die Kursteilnahme noch weniger zu Gesicht bekommt (von aktiver Beschäftigung<br />

mit ihnen ganz zu schweigen!) als im Normalfall. Genau aus dieser Ecke kommt<br />

auch sein Bestreben, die Zeitreserven wenn möglich an Sohn und/oder Tochter auszurichten.<br />

Und ebenfalls diesem subjektiven Empfinden ist es zuzuschreiben, wenn Väter von der<br />

Sorge berichten, einen wichtigen Zeitabschnitt im Leben ihrer Kinder zu verpassen (vgl. Abschnitt<br />

7.2.3.2.1.4.2).<br />

Zusammenfassend kann man sagen, dass der allgemeine Tenor unter den Müttern ein<br />

beschwichtigender ist: Zumindest die zeitliche Verknappung verursacht keine Probleme und<br />

ist durch das Kind mit Leichtigkeit zu bewältigen. Ob diese optimistische Information auch<br />

auf die emotionale Bewältigung umgelegt werden kann, werden wir sogleich in Erfahrung<br />

bringen.<br />

K'71 Zeitliche Verarbeitung<br />

Anzahl der Befragungspersonen<br />

im jeweiligen Cluster<br />

Die zeitliche Absenz des Teilnehmers<br />

ist nichts Ungewohntes und wird vom<br />

Kind als Berufsalltag empfunden<br />

Die Verknappung zeitlicher Ressourcen<br />

a. führt auch im Verhältnis zu<br />

Kind/ern zu weniger gemeinsamer<br />

Freizeit<br />

b. führt zu einer intensiveren Nutzung<br />

der gemeinsamen Zeit<br />

c. pendelt sich ein, das Kind ge-<br />

wöhnt sich daran<br />

d. wird seitens des Teilnehmers so<br />

gering wie möglich gehalten, indem<br />

die Zeiteinteilung auf das<br />

Kind ausgerichtet wird<br />

Summe Familie<br />

2 3 472<br />

11<br />

3<br />

2<br />

3<br />

6<br />

3<br />

Tabelle 124: Zeitliche Verarbeitung im Verhältnis zu Kind/ern aus Sicht der PartnerInnen<br />

472<br />

Die Spalte des Familientyps 3 (Alleinerzieher) muss in dieser Kategorie notwendigerweise frei bleiben<br />

(da keine Partner befragt werden konnten).<br />

360<br />

10<br />

3<br />

2<br />

3<br />

6<br />

3<br />

1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!