29.01.2013 Aufrufe

Download (2930Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

Download (2930Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

Download (2930Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

lienklima zu stören oder aber auch zu fördern. Essenziell ist dabei die emotionale Bewertung<br />

der familiären Umgestaltung (vgl. grüne/rote Kreise in Abbildung 57, eine "positive" und "negative"<br />

Änderung kennzeichnend) - mit anderen Worten die Frage, ob diese vom Betroffenen<br />

letztlich als positiv oder negativ empfunden wird. Noch schlagender als bei obiger Thematik<br />

fällt hier die Divergenz von partnerschaftlichem Verhältnis und jenem zu dem Kind/den Kindern<br />

ins Auge: Berichte über einen Aufschwung des Zusammenlebens zwischen den beiden<br />

Erwachsenen halten sich allgemein in Grenzen, und zwar bei beiden Clustertypen. Dass der<br />

Anteil jener, die einen negativen Beziehungstrend vermerken, unter spannungsbehafteten<br />

Teilnehmern noch höher ist (77 % vs. 61 % bei Cluster 2), überrascht nicht wirklich. Man<br />

sollte nun vermeinen, ein ähnliches Bild beim Umgang mit Kindern vorzufinden - zumindest<br />

was den Effekt der Spannungshöhe anbelangt. Genau Gegenteiliges ist jedoch der Fall.<br />

Nicht nur, dass insgesamt weniger Probanden über eine negative Beziehungsänderung berichten;<br />

zwei Drittel des Clusters 1 bestätigen überdies einen positiven Umschwung. Auch<br />

bei der Richtung der familiären Entwicklung macht sich also der Spannungszustand breit;<br />

negativ im Verhältnis zum Partner, aber positiv, wenn es um Kinder geht. Bei letztern resultiert<br />

ein höheres Stressempfinden mehrheitlich in einer Verbesserung des Beziehungsklimas,<br />

negative Effekte gehen auf das Konto des Spannungsventils "Partner".<br />

Nicht zuletzt wollen wir unseren Blick auf die endgültige Stimmungslage zum Erhebungszeitpunkt<br />

richten. Gleich vorwegnehmen können wir ein alles in allem zufriedenstellendes Ergebnis<br />

im Verhältnis zu Partner und besonders zu Kind/ern. Selbst wenn - besonders bei<br />

spannungsbetroffenen Personen - eine partnerschaftliche Verschlechterung gegeben ist, ist<br />

diese keine massiv zerstörerische Kraft in der Gesamtbewertung der Beziehung. Und das<br />

Verhältnis zu Kindern zeigt sich ohnedies unbeeinflusst vom Spannungstypus des Elternteils,<br />

was sich in fast identischen Mittelwerten (1,4 und 1,3) äußert. Die Mittelwerte des Stimmungsbarometers<br />

zwischen den Partnern gruppieren sich ebenfalls im oberen Wertebereich;<br />

jener der spannungsfreien Personen (1,6) übertrifft aber ganz offensichtlich jenen der spannungsbehafteten<br />

(2,0).<br />

Man bedenke, dass diese Stimmungseindrücke eine beträchtliche Zeit nach dem Weiterbildungsbeginn<br />

eingefangen wurden und wir somit annehmen können, dass positive und negative<br />

Kurseffekte bereits ihren Niederschlag gefunden haben. Umso erfreulicher ist es festzustellen,<br />

dass aus Sicht des Teilnehmers trotz dieser Effekte ein positives Erleben der Weiterbildung<br />

innerhalb der Familie - ausgedrückt durch das Stimmungsbarometer - wahrscheinlich<br />

ist. Nachdem die Kurseffekte beide Cluster-Typen gleichermaßen treffen, aber unterschiedliche<br />

Stimmungslagen zu erkennen sind, kann weiters rückgeschlossen werden, dass die<br />

Spannungshöhe schlagender auf das Familienklima einwirkt (zumindest im Verhältnis zum<br />

Partner) als die Kurseffekte. Wir werden sogleich überprüfen können, ob auch aus Sicht des<br />

Partners ähnliche Verhältnisse gegeben sind.<br />

242

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!