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2. Fragebogen-Ergebnisse: Die in der schriftlichen Befragung freigesetzten Informationen<br />

wurden in den Leitfaden eingearbeitet, indem auf Reflexionen seitens der Auskunftspersonen<br />

Bedacht genommen wurde. So zeigte sich beispielsweise bei der Frage „Welche<br />

der folgenden Problempunkte treffen auf das Verhältnis zu Ihrem Partner / Ihrer Partnerin<br />

zu?“ eine Tendenz zu der Antwortalternative „Eigene (aufgrund Belastung durch Weiterbildung<br />

gesteigerte) psychische Empfindsamkeit wirkt sich auf Partnerschaft aus“. In den<br />

Leitfaden aufgenommen wurden daher Fragen, die diese Aussage erläutern sollen (d.h.<br />

ob die „psychische Empfindsamkeit“ sich in (harmlosen) Streitigkeiten niederschlägt oder<br />

ob sich eine emotionale Entfernung des Partners bemerkbar macht; hierzu wurde die<br />

Frage gestellt: „Hatten Sie seit der Weiterbildungsteilnahme mehr Streit mit Ihrem Partner?<br />

Haben Sie das Gefühl, dass Sie und Ihr Partner sich durch die Weiterbildung vielleicht<br />

auseinanderleben?“).<br />

Insgesamt wurden zwei Interviewleitfäden, die sich – mit Ausnahme des Parts „Motivationsstruktur“<br />

aber inhaltlich nicht voneinander unterscheiden, kreiert, nämlich für<br />

� Teilnehmer, d.h. die unmittelbar von Weiterbildung Betroffenen sowie sehen.<br />

� Partner, die sich mittelbar mit den Auswirkungen der Weiterbildung konfrontiert sieht.<br />

Kinder wurden nicht befragt, da sie in den meisten Fällen zu jung für ein Interview waren (als<br />

ungefährer Richtwert gilt hierbei der Beginn der Schulpflicht, d.h. vor diesem Alter macht<br />

eine Befragung wenig Sinn). Aus dieser Datenquelle wären daher bestenfalls unsystematische<br />

und unstrukturierte Einzelaussagen zu erwarten gewesen. Wie bereits angemerkt, wurde<br />

daher auf Erzählungen der Eltern zurückgegriffen.<br />

Nachdem sich das Interview als qualitatives Werkzeug der Prämisse der Offenheit verschreibt,<br />

gestaltet sich die zu leistende Vorarbeit weit überschaubarer als bei der schriftlichen<br />

Befragung. Während bei der Methode „Fragebogen“ der Schwerpunkt der Überlegungen<br />

vor dessen Anwendung anzustellen ist, konzentriert sich die Interviewtechnik auf die<br />

Auswertung, die letztendlich darüber entscheidet, ob die Ergebnisse brauchbar sind oder<br />

nicht. Der Arbeitsanfall verteilt sich bei den beiden zur Anwendung kommenden Instrumenten<br />

also in ungleicher Weise: Mit der Erstellung des Fragebogens und dem Meistern aller<br />

latenten Tücken und Hürden (Fragenabfolge, verbale Formulierung, Skalenausprägung, ...)<br />

ist die Hauptarbeit dieser Methodik „erledigt“; die anschließende Analyse und Interpretation<br />

bedarf zwar ebenfalls einer beträchtlichen Gedankenarbeit, verläuft durch die Anwendung<br />

statistisch-mathematischer Operationen aber in relativ engem und vordefiniertem Rahmen,<br />

der die Deutung des einen oder anderen Ergebnisses wesentlich vereinfacht. Anders verhält<br />

sich die Lage beim teilstrukturierten Interview. Die Vorarbeit hält sich mit der Erarbeitung<br />

eines eher allgemein gehaltenen Leitfadens in Grenzen, jedoch verlangt die anschließende<br />

Analyse, Zusammenfassung und Auswertung der Aussagen nach geistiger Schwerarbeit.<br />

5.4.3.2.2 Rahmenbedingungen<br />

Für die Interviews wurden alternativ folgende Orte gewählt:<br />

� Wohnung der Interviewten<br />

� Ort der Weiterbildung (= Donau-Universität Krems)<br />

� Neutraler Ort (Kaffeehaus, Arbeitsstätte der Interviewten, Hotel, ...)<br />

Nicht befriedigend geklärt werden konnte ein entsprechendes Anreizsystem, um die Befragten<br />

zur Interviewteilnahme zu animieren. Der Appell an die Solidarität und der Aufruf zur<br />

Mitwirkung an einer gesellschaftlich wertvollen Fragestellung waren im großen und ganzen<br />

die einzigen Möglichkeiten, die als Motivatoren zur Verfügung standen. Angesichts der begrenzten<br />

finanziellen Kapazitäten konnte lediglich ein kleines „Dankeschön“ in Form einer<br />

kleinen Gabe (z.B. Geschenkspackung von Weinen der Region) überreicht werden. Überraschenderweise<br />

(und erfreulich zugleich) fand sich seitens der Teilnehmer und ihrer Partner<br />

dennoch eine große Bereitschaft, an dem Interview mitzuwirken.<br />

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