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2 management - School of International Business and ...

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261 Qualitative und quantitative Forschungsmethoden<br />

– Die Ergebnisse der Feldforschung sind besser übertragbar auf natürliches Verhalten.<br />

– Es gibt keine Verfälschungen durch Wissen um Beobachtungen.<br />

So groß diese Vorteile auch sind. Natürlich stößt auch die Feldforschung an ihre Grenzen. Einige<br />

Nachteile seien hier deshalb aufgezählt:<br />

– Störvariablen sind im Feld schlechter zu kontrollieren als im Labor.<br />

– Die gewollte Manipulation von Situation und Verhalten ist schwieriger.<br />

– Das Verhalten ist schlechter zugänglich.<br />

– Die Beobachtungsbedingungen sind nicht optimal.<br />

Im vorangegangenen Abschnitt bei der Beschreibung des klassischen Experiments wurde bereits<br />

das Thema interne und externe Validität vorgestellt. Interne Validität liegt vor, wenn das Ergebnis<br />

einer Untersuchung eindeutig interpretierbar ist. Wie bereits erwähnt, ist dieser Aspekt in der<br />

experimentellen Laborforschung gut zu realisieren. Die Feldforschung, auf der <strong>and</strong>eren Seite,<br />

pr<strong>of</strong>itiert von einer höheren externen Validität, da sich Ergebnisse besser über die Stichprobe<br />

hinaus generalisieren lassen.<br />

Im Zuge der Durchführung von Experimenten im Feld anstatt im Labor gibt es eine große metho-<br />

dische Herausforderung. So ist im Feld eine zufällige Zuteilung der Versuchsteilnehmer zu den<br />

Untersuchungsbedingungen <strong>of</strong>t nur schwer zu realisieren. Dies ist aber eine Voraussetzung für<br />

ein gutes Experiment, da so Störvariablen kontrolliert werden können und der Forscher gleiche<br />

Gruppen erhält. Führt man Experimente allerdings im Feld, z. B. in einem Unternehmen, durch,<br />

fällt es <strong>of</strong>t schwer eine zufällige Zuteilung der Versuchspersonen durchzuführen, da diese u. a.<br />

ihren Arbeitsplatz nicht einfach verlassen können. Im Feld findet die Zuteilung zu Versuchsbedin-<br />

gungen deshalb <strong>of</strong>t auf Gruppen- statt auf Individualebene statt. Zum Beispiel kann ein Forscher<br />

untersuchen, inwiefern sich zwei verschiedene Moderationstrainings (Manipulation der UV) auf<br />

die Kommunikationskompetenz in Meetings (AV) auswirken. Ein Training könnte dazu in Abtei-<br />

lung X und das <strong>and</strong>ere Training in Abteilung Y durchgeführt werden. Es kann nach wie vor zu-<br />

fällig ausgewählt werden, welche Abteilung welches Training erhält, doch die Individuen in den<br />

Gruppen stehen bereits zuvor fest. Diese R<strong>and</strong>omisierung auf Gruppenebene hat meist prak-<br />

tische Gründe. Solche Experimente werden, als Abgrenzung zu klassischen Experimenten mit<br />

R<strong>and</strong>omisierung auf Individualebene, als Quasi-Experimente bezeichnet. Ein weiteres Beispiel<br />

für quasi-experimentelle Untersuchungen ist der Vergleich zweier Schulklassen. Tabelle 2 [Bortz/<br />

Döring 2003] stellt die Untersuchungsvarianten experimentell und quasi-experimentell ein<strong>and</strong>er<br />

gegenüber und zeigt zusätzlich auf, wie sich die interne und externe Validität dieser Experimente<br />

in Abhängigkeit davon verändern, ob sie im Feld oder im Labor durchgeführt werden.

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