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2 management - School of International Business and ...

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293 <strong>International</strong>es Organisations<strong>management</strong><br />

Als weitere Zwischenstufe auf dem Weg zur reinen Spartenorganisation ist die objektorientierte<br />

Untergliederung vor allem des Absatzbereiches zu nennen. Erfolgt diese in Form einer produkt-<br />

orientierten Vorgehensweise, so wird auf der zweiten Hierarchiestufe des Absatzbereiches nach<br />

Produktgruppen untergliedert, wobei diese Produktgruppen im Idealfall sämtliche Funktionen des<br />

Marketings wahrnehmen.<br />

Eine gleichzeitige Gliederung nach mehreren Kriterien führt schließlich zu einer mehrdimensi-<br />

onalen organisatorischen Grundstruktur als letzter Vorstufe vor der reinen Spartenorganisation<br />

[vgl. Frese 2005, S. 366 ff.]. Mehrdimensionale Organisationsstrukturen werden im Falle einer<br />

zweidimensionalen Gliederung als »Matrixstrukturen« bezeichnet. Die Matrixorganisation ist das<br />

Ergebnis der Überlagerung einer funktionalen und einer objektorientierten Organisationsstruktur.<br />

Da beide Gliederungsprinzipien gleichzeitig und gleichberechtigt angew<strong>and</strong>t werden, entsteht<br />

ein Mehrliniensystem. Die Entscheidungs- und Weisungsbefugnisse werden zwischen den Funk-<br />

tionsinstanzen und den Objektinstanzen (Produkt-, Regionen- oder Kundenmanagern) geteilt.<br />

Dadurch kommt es zu einer Doppelunterstellung der Mitarbeiter. Grundsätze der Matrixorganisa-<br />

tion sind die Spezialisierung nach Dimensionen und die Gleichberechtigung dieser Dimensionen.<br />

Dies kann allerdings zu einem institutionalisierten Konflikt führen [vgl. Bühner 2004, S. 163 f.]. Als<br />

Voraussetzungen für die Implementierung einer Matrixorganisation gelten eine hohe Komplexität<br />

von Produkt (Objekt) und Markt, eine hohe Umweltdynamik und Unbestimmtheit, eine starke<br />

Interdependenz von Einflussfaktoren sowie die Notwendigkeit zur gemeinsamen Nutzung von<br />

Ressourcen. Probleme, die auftreten können, sind bspw. Machtkämpfe, Anarchi und Gruppen-<br />

fetischismus bis hin zur Beschlussunfähigkeit. Die Matrixstruktur ist insgesamt schwer zu koor-<br />

dinieren und eine klare Trennung der Verantwortungsbereiche ist notwendig. Es herrscht zudem<br />

ein hoher Kommunikations- und Koordinationsbedarf und die Führungskräfte müssen über gute<br />

interpersonale Fähigkeiten verfügen.<br />

Die Tensororganisation beruht auf der Anwendung von drei Gliederungsprinzipien. In Anlehnung<br />

an die Matrixorganisation h<strong>and</strong>elt es sich hierbei ebenfalls um eine mehrdimensionale Organisa-<br />

tionsstruktur. Üblicherweise erfolgt eine Gliederung nach den Kriterien Verrichtung, Produkt und<br />

Region. Die Tensororganisation weist grundsätzlich die gleichen Vor- und Nachteile auf wie die<br />

Matrixorganisation. Allerdings sind die möglichen Weisungskonflikte jetzt stärker, da sich nun drei<br />

Weisungen überschneiden können. Interessant ist diese Organisationsstruktur insbesondere für<br />

(internationale) Unternehmen, die in vergleichsweise heterogenen Märkten und Regionen ope-<br />

rieren [vgl. Macharzina/Wolf 2009, S. 486].<br />

Zur Systematisierung der skizzierten Organisationsstrukturen kann zusammenfassend auf das<br />

Bild einer Skala zurückgegriffen werden, bei der – wie bereits angedeutet – die funktionsorien-<br />

tierte Struktur und die Spartenstruktur die Extrempunkte bilden. Die funktionsorientierte Struktur<br />

ist vorzuziehen für Unternehmen mit homogenem Leistungsprogramm. Wird diese Homogenität<br />

reduziert – bspw. durch Einführung eines zwar produktionsmäßig noch eng verw<strong>and</strong>ten Produkts,<br />

welches allerdings die Marketingabteilung vor neue Herausforderungen stellt – so wäre es unter

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