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2 management - School of International Business and ...

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David Rygl | Helmut Haussmann | Dirk Holtbrügge<br />

Bedeutung der Reisetätigkeit<br />

»Das hat sich alles verändert. Früher war es etwas Besonderes auf Reisen zu<br />

gehen. Ich habe mal einen Mitarbeiter gefragt: ‚Kommen Sie mal mit nach Japan’,<br />

Antwort: ‚Ich habe keinen Pass.’ Das ist heute <strong>and</strong>ers. «<br />

»Ich bin rund 25 Wochen pro Jahr im Ausl<strong>and</strong> unterwegs. Man muss 24 Stunden<br />

am Tag für das Unternehmen da sein. «<br />

»Komme gerade von China zurück, muss heute Abend noch nach Tokio und bald<br />

wieder nach Indien. «<br />

»Extrem globale Einstellung. Bin pro Monat 4 Tage in Deutschl<strong>and</strong>, sonst weltweit,<br />

am meisten in Asien. «<br />

Damit ist aber nur ein Teil des Problems angesprochen. Während die Delegation wichtiger Befugnisse<br />

die Reisetätigkeiten der Führungsspitze kompensieren oder zumindest auffangen kann, besteht das<br />

Überlastungsproblem des mittleren Managements weiter fort. Viele MWFs stellen in der Anfangspha-<br />

se ihres Ausl<strong>and</strong>sengagements keine Locals in Führungspositionen ein. Vielmehr werden Führungs-<br />

kräfte aus dem Stammhaus ents<strong>and</strong>t. Dies hat zur Folge, dass viele qualifizierte Mitarbeiter im Hei-<br />

matl<strong>and</strong> ersetzt werden müssen. Dies gelingt aber nicht in allen Fällen, denn »bei der Rekrutierung<br />

von hoch qualifizierten Entwicklungsmitarbeitern sieht man sich immer mit Schwierigkeiten konfron-<br />

tiert.« Ursachen dafür sind vor allem der relativ geringe Bekanntheitsgrad und das zumeist niedrigere<br />

Entgeltniveau im Vergleich zu Großunternehmungen [Holtbrügge/Rygl 2002, S. 20]. »Zwar besteht<br />

eine geringe Fluktuation unter den Mitarbeitern«, so drückt dies ein Befragter aus, »aber ab einem<br />

bestimmten Zeitpunkt ist es nicht mehr realisierbar, aus eigenem Potenzial heraus zu wachsen.« Mit<br />

der Entsendung von Führungskräften sind unterschiedliche Zielsetzungen verbunden:<br />

Entsendungsziele<br />

»Wissen vom Mutterhaus weitergeben.«<br />

»Förderung innovativer Denkansätze.«<br />

»Gewährleistung von Unternehmensinteressen vor Ort.«<br />

»Übertragung der Unternehmenskultur.«<br />

»Hilfe zur Selbsthilfe.«<br />

»Horizont der Mitarbeiter verbessern.«<br />

»Qualitätsimage made in Germany vermitteln.«<br />

Unterstützt wird die Delegation von Führungskräften durch einen regen Besuchsverkehr aus dem<br />

Stammhaus, so dass auch hier Ressourcen gebunden werden. Obwohl auch MWFs <strong>of</strong>t einem<br />

starken Kostendruck ausgesetzt sind, herrscht jedoch überwiegend eine <strong>and</strong>ere Philosophie be-<br />

züglich der Notwendigkeit von Ausl<strong>and</strong>sreisen vor, wie die Aussage eines Befragten belegt: »Wir<br />

kontrollieren die Reisekosten unserer Mitarbeiter nicht. Reisen unserer Mitarbeiter sind notwen-<br />

dig und zahlen sich immer aus.«<br />

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