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2 management - School of International Business and ...

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457 Globalisierungs<strong>management</strong> deutscher Unternehmen<br />

2.2 VOLKSWIRTSCHAFTLICHE ERKLÄRUNGSANSÄTZE<br />

Auf die Frage, warum es zu Außenh<strong>and</strong>el kommt, gibt es aus volkswirtschaftlicher Perspekti-<br />

ve verschiedene Erklärungsansätze, womit sich ein ganzer Zweig der Volkswirtschaftslehre be-<br />

schäftigt. 14 Dabei ist die zumeist angeführte pauschale Antwort mit dem Hinweis auf die Vortei-<br />

le der internationalen Arbeitsteilung um die Gründe der Verfügbarkeit bestimmter Ressourcen,<br />

Preisunterschiede, Transportkosten und Produktdifferenzierungen zu ergänzen. 15<br />

Als Ausgangspunkt für die Erklärung dient jedoch die aus dem Jahr 1776 auf Adam Smith zu-<br />

rückgehende Theorie der absoluten Kostenvorteile. 16 Dabei geht Smith davon aus, dass jedes<br />

L<strong>and</strong> bei bestimmten Produkten absolute Kostenvorteile aufweist, bei <strong>and</strong>eren jedoch absolute<br />

Kostennachteile. Ein L<strong>and</strong> hat nach Smith dann einen absoluten Kostenvorteil, wenn es in der<br />

Herstellung eines bestimmten Produkts effizienter operiert als <strong>and</strong>ere Länder, und hat umge-<br />

kehrt dann einen absoluten Kostennachteil, wenn die Herstellung des Produktes weniger effi-<br />

zient erfolgt als in <strong>and</strong>eren Ländern. Ausschlaggebend für die Effizienz kann z. B. eine höhere<br />

Arbeitsproduktivität oder eine bessere Faktorausstattung sein. Daher sollte sich ein L<strong>and</strong> auf<br />

die Herstellung eines Gutes spezialisieren, um dieses dann zu exportieren. Der internationale<br />

H<strong>and</strong>el ermöglicht es dann, im Austausch gegen diese Güter <strong>and</strong>ere Produkte zu beziehen, die<br />

im eigenen L<strong>and</strong>e nur zu höheren Kosten erzeugt werden können. D. h. durch Spezialisierung<br />

werden Wohlst<strong>and</strong>sgewinne und damit einhergehend eine Verbesserung des Lebensst<strong>and</strong>ards<br />

eines L<strong>and</strong>es erzielt. 17<br />

Smiths Theorie der absoluten Kostenvorteile wurde jedoch rasch durch David Ricardos Theorie<br />

der komparativen Kostenvorteile überholt. 18 Ricardo hat die Frage aufgeworfen, ob ein L<strong>and</strong>,<br />

das alle Produkte zu geringeren Kosten herzustellen vermag, oder umgekehrt, ein L<strong>and</strong>, das bei<br />

keinem Produkt Kostenvorteile aufweist, als Konsequenz nur exportieren bzw. importieren könne.<br />

Ricardo ist mit seiner Theorie der Nachweis gelungen, dass auch in einem solchen Falle der Au-<br />

ßenh<strong>and</strong>el für die beteiligten Länder durchaus von Interesse ist. Dies ist dann der Fall, wenn trotz<br />

absoluter Kostenunterschiede in der Herstellung aller Produkte komparative Kostendifferenzen<br />

bestehen, so dass die absoluten Unterschiede bei den einzelnen Produkten auftreten. Die Un-<br />

14 Die nachfolgenden Ausführungen dienen daher dem allgemeinen Überblick. Zur Vertiefung sei auf die<br />

weiterführenden Quellen verwiesen.<br />

15 Vgl. Rose/Sauernheimer 1999, S. 375 ff. Zu den nachfolgenden Theorien im Überblick: s. z. B. Borchert 2001,<br />

S. 25 ff.; Dieckheuer 2001, S. 47 ff.; Kutschker/Schmid 2005, S. 375 ff.; Siebert 2000, S. 29 ff.; Welge/<br />

Holtbrügge 2003, S. 51 ff.<br />

16 S. dazu der 1776 von Adam Smith veröffentlichte Klassiker »An inquiry into the Nature <strong>and</strong> Causes <strong>of</strong> the<br />

Wealth <strong>of</strong> Nations«, s. dazu die deutsche Übersetzung: Smith 1999.<br />

17 Vgl. Kutschker/Schmid 2005, S. 377 ff.<br />

18 Der Klassiker zu diesem Thema ist David Ricardos »The Principles <strong>of</strong> Political Economy <strong>and</strong> Taxation«, erstmals<br />

erschienen 1817, s. dazu Ricardo 1821. Zu Ricardos Theorie s. auch Krugman/Obstfeld 2004, S. 37 ff.

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