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2 management - School of International Business and ...

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Michael-Jörg Oesterle | Bettina Lis<br />

4.2 STRATEGISCHE ORIENTIERUNG ALS EINFLUSSGRÖSSE<br />

VON KONFIGURATION UND KOORDINATION<br />

Während der konkreten, strategiegerechten Ausgestaltung der Konfiguration aufgrund der damit<br />

verbundenen hohen Investitionskosten und des daraus resultierenden langfristigen Charakters<br />

eher die Bedeutung von Basisentscheidungen zukommt, steht mit der Koordination ein Instru-<br />

ment zur Verfügung, das stärker die eher kurzfristige Ausrichtung der internationalen Unterneh-<br />

menstätigkeit im Hinblick auf die zugrundeliegenden Gestaltungsanforderungen zulässt. Der Ko-<br />

ordination kommt daher die Aufgabe zu, über den Zusammenhalt der dezentralen Einheiten die<br />

ökonomische Schlagkraft des internationalen Unternehmens zu wahren.<br />

In allgemeinster Form bestimmt die Situation des gesamten Unternehmens den Einsatz des koor-<br />

dinativen Instrumentariums. Das grundsätzliche H<strong>and</strong>eln aller Unternehmenseinheiten orientiert<br />

sich dabei am kleinsten gemeinsamen Nenner. Die Koordinationsaktivitäten sind in diesem Sinne<br />

an der <strong>International</strong>isierungsstrategie des Unternehmens bzw. seiner Geschäftsfelder auszurich-<br />

ten. Die strategische Orientierung gilt damit als Einflussgröße von Konfiguration und Koordina-<br />

tion. Sie führt in diesem Zusammenhang zu einer bestimmten geographischen Verteilung der<br />

Wertschöpfungsaktivitäten und zu unterschiedlichen Rollen von Ausl<strong>and</strong>sgesellschaften. Beide<br />

Dimensionen generieren innerhalb des internationalen Unternehmensverbundes »materielle« so-<br />

wie »informatorische« Austauschbeziehungen. Diese Austauschbeziehungen können dabei als<br />

eigentliche Ursache des Koordinationsbedarfs gesehen werden [vgl. Macharzina/Oesterle 2002].<br />

Für international tätige Unternehmen existiert ein strategierelevantes Spannungsfeld zwischen<br />

der Notwendigkeit zur lokalen Anpassung (Differenzierung) und den Vorteilen einer globalen<br />

Strategie (St<strong>and</strong>ardisierung). Die Notwendigkeit zur lokalen Anpassung rührt dabei von der nach<br />

wie vor bestehenden Heterogenität der örtlichen Märkte, der Kultur, der Technik oder der Stufe<br />

der wirtschaftlichen Entwicklung her. Spezifische Heterogenitätsursachen können bspw. Bran-<br />

chenstruktur, Vertriebskanäle und spezielle Kundenanforderungen sein. Auch Forderungen nati-<br />

onaler Regierungen können sich als Heterogenisierungstreiber erweisen; dies z. B. in Form von<br />

H<strong>and</strong>elsbarrieren und dem Nachfrageverhalten des öffentlichen Sektors (z. B. für Verteidigungs-<br />

produkte oder Telekommunikation). Zu den Triebkräften der globalen St<strong>and</strong>ardisierung hingegen<br />

zählen die Homogenisierung von Werten, Einstellungen und der Nachfrage ausgelöst von TV<br />

sowie Tourismus. Weitere Determinanten sind abnehmende Transportkosten, die Liberalisierung<br />

der Märkte sowie der rasante Fortschritt der Informations- und Kommunikationstechnologie.<br />

In seinem weithin bekannt gewordenen Artikel »The Globalization <strong>of</strong> Markets« stellte Levitt fest:<br />

»The globalization <strong>of</strong> markets is at h<strong>and</strong>. With that, the multinational commercial world nears its<br />

end, <strong>and</strong> so does the multinational corporation.« [Levitt 1983, S. 92]. Levitt weist damit auf die<br />

tiefgreifenden strukturellen Veränderungen im internationalen Wettbewerb hin, die sich seit Be-<br />

ginn der 1980er Jahre abzeichnen. Setzt man sich mit der allgemeinen These einer betriebswirt-<br />

schaftlich gedeuteten Globalisierung der Weltmärkte ausein<strong>and</strong>er, so lässt sie sich auf eine recht<br />

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