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2 management - School of International Business and ...

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Martin K. Welge | Marc Eulerich<br />

mer Ressourcen und Märkte zwischen Mutter- und Tochtergesellschaft angesetzt werden (vgl.<br />

Drumm 1989, Sp. 2077). Ein Transferpreissystem für international operierende Unternehmen ist<br />

allgemein mit der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung in nationalen Unternehmen vergleich-<br />

bar. Ein zentraler Unterschied besteht jedoch darin, dass ausländische Tochtergesellschaften so-<br />

wohl wirtschaftliche, wie rechtlich eigenständige Unternehmungen sind. Dies hat zur Folge, dass<br />

die festgesetzten Transferpreise nicht nur der internen Verrechnung dienen, sondern faktisch<br />

geschuldet werden und damit einen grenzüberschreitenden Zahlungsvorgang auslösen (vgl.<br />

Holtbrügge/Welge 2010, S. 406).<br />

Im Rahmen des Controllings ausländischer Tochtergesellschaften werden mit der Transferpreis-<br />

gestaltung besonders die folgenden Ziele verfolgt (vgl. Plasschaert 1979, S. 5 ff.; Abdallah 1989,<br />

S. 29 ff.; Drumm 1989, Sp. 2078; Pausenberger 1992, S. 773 f.):<br />

Allokations- bzw. Lenkungsziel: Die Festlegung von Transferpreisen soll analog zum volks-<br />

wirtschaftlichen Preismechanismus für eine optimale Lenkung knapper Ressourcen innerhalb<br />

des Unternehmens führen. Zur Realisierung dieses Ziels, das vor allem in Multinationalen Unter-<br />

nehmungen eine große Bedeutung besitzt, die sich durch eine länderübergreifende Verbundfor-<br />

schung, -beschaffung und -produktion auszeichnen, werden die Transferpreise zumeist in Höhe<br />

der Marktpreise oder der Grenzkosten veranschlagt (Holtbrügge/Welge 2010, S. 406).<br />

Wertbemessungsziel: Mit der Gestaltung der Transferpreise lässt sich auch der Wert der grenz-<br />

überschreitenden Lieferungen und Leistungen zwischen Mutter- und Tochtergesellschaft steuern.<br />

Werden für Lieferungen der Muttergesellschaft an die ausländische Tochtergesellschaft Import-<br />

zölle durch das Gastl<strong>and</strong> erhoben, knüpfen diese zumeist an diesen Wert an. Demzufolge lassen<br />

sich durch niedrige Verrechnungspreise die Importabgaben reduzieren. Wenn dagegen mög-<br />

liche Maßnahmen der Exportförderung durch das Stamml<strong>and</strong> in Anspruch genommen werden<br />

sollen, sind möglichst hohe Verrechnungspreise anzusetzen. Schließlich können Verrechnungs-<br />

preise auch dazu genutzt werden, Währungsrisiken zu reduzieren. Wird z.B. eine grenzüber-<br />

schreitende Lieferung in einer Fremdwährung fakturiert, die unter Abwertungsdruck steht, kann<br />

das Währungsrisiko durch einen verdeckten Sicherheitszuschlag auf den Rechnungsbetrag teil-<br />

weise kompensiert werden (Holtbrügge/Welge 2010, S. 406).<br />

Erfolgsbeurteilungsziel: Die Definition geeigneter Transferpreise soll zudem eine objektive Er-<br />

folgsbeurteilung ausländischer Tochtergesellschaften sicherstellen. Insbesondere wenn im<br />

Rahmen einer objektbezogenen Perspektive das Verhalten der Führungskräfte der Tochterge-<br />

sellschaft beurteilt wird und als Grundlage einer erfolgsorientierten Entlohnung dient, kann die<br />

dadurch angestrebte Motivationswirkung nur durch die Orientierung der Transferpreise an Markt-<br />

preisen gewährleistet werden (Holtbrügge/Welge 2010, S. 406).<br />

Gewinnverlagerungsziel: Durch die Gestaltung von Transferpreisen kann insbesondere in Län-<br />

dern mit einem hohen politischen Risiko und einer restriktiven Devisengesetzgebung ein zentrales<br />

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