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2 management - School of International Business and ...

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Jonas F. Puck | Alex<strong>and</strong>er Wisgickl | David Rygl<br />

Beispielweise betonen Autoren, dass KMU häufig nicht über die organisatorischen Voraussetzun-<br />

gen verfügen komplexe Aufgaben, wie z.B. die Entwicklung eines integrierten Marketingkonzepts<br />

[Nienaber 2003], zu bewältigen. Es besteht also das Problem, dass dem Personal nicht nur das nö-<br />

tige Know How fehlt sondern auch keine eigenen Abteilungen existieren, die sich ausschließlich auf<br />

komplexe Aufgaben und deren Durchführung und Planung konzentrieren. Folglich ist es für KMU<br />

typisch, dass diese über keine eigenen Stabsabteilungen verfügen, welche sich ausschließlich mit<br />

den internationalen Geschäftsangelegenheiten befassen [Backes-Gellner/Huhn 2000].<br />

Wird die <strong>International</strong>isierung nicht richtig geplant, kann dies schwerwiegende Folgen nach sich<br />

ziehen. Als Beispiel kann hier ein bekannter deutscher L<strong>and</strong>maschinenhersteller aufgeführt werden:<br />

Das KMU gründete in den 90er Jahren einen St<strong>and</strong>ort in Russl<strong>and</strong> um dort Einzelteile für die hei-<br />

mische Produktion zu fertigen. Zur Überbrückung der kulturellen Unterschiede setzte das KMU<br />

zwar einheimische Mitarbeiter an seinem St<strong>and</strong>ort in Russl<strong>and</strong> ein, berücksichtigte jedoch nicht<br />

die hohe geographische Distanz zwischen Heimat- und Gastl<strong>and</strong>. Neben zeitlichen Verzöge-<br />

rungen wurden anfallende Kosten für den Rücktransport nicht beachtet. Diese st<strong>and</strong>en in Zu-<br />

sammenhang mit den notwendigen Zöllen durch die einzelnen osteuropäischen Länder und den<br />

Schäden, die bei der Verschiffung der Einzelteile durch Salzwasser entst<strong>and</strong>en. Diese Probleme,<br />

sowie institutionelle Hürden [Plasberg 2007] ergaben schließlich, dass der russische St<strong>and</strong>ort<br />

aufgegeben wurde und das KMU die Produktion wieder nach Deutschl<strong>and</strong> verlagerte.<br />

Bedingt durch mangelnde Erfahrung sowie fehlende strukturelle Voraussetzungen zur Durchfüh-<br />

rung der <strong>International</strong>isierung fehlt KMU <strong>of</strong>t die passende Organisation und Planung der Interna-<br />

tionalisierung [Europäische Kommission 2003].<br />

3.3 KMU-BEZIEHUNGEN<br />

a) Unternehmenstradition<br />

Eine weitere Herausforderung für KMU besteht darin sich nicht zu stark auf die Tradition und Er-<br />

folge im Heimatmarkt zu verlassen. Während KMU im regionalen Heimatmarkt <strong>of</strong>t relativ bekannt<br />

sind sowie einen engen Bezug zu Mitarbeitern, Kunden und der Region aufweisen, sind KMU<br />

im Gastl<strong>and</strong> meist vollkommen unbekannt, besitzen zunächst keine Beziehungsnetzwerke oder<br />

spezifische Marktkenntnisse.<br />

Beispielsweise ist es bei Ausl<strong>and</strong>sengagements für deutsche Unternehmen häufig notwendig die<br />

Unternehmensorganisation anzupassen. Das bedeutet Aufbau- und Ablauforganisation zu über-<br />

denken und eventuell traditionell existierende Strukturen weiter zu entwickeln. Allerdings haben<br />

gerade KMU, dadurch dass sie sich zu sehr auf die statische und traditionelle Sichtweisen ver-<br />

lassen, Probleme sich an Kultur und Arbeitsweisen des Gastl<strong>and</strong>es zu assimilieren. [Picot 2008]<br />

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