02.02.2013 Aufrufe

2 management - School of International Business and ...

2 management - School of International Business and ...

2 management - School of International Business and ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

267 Qualitative und quantitative Forschungsmethoden<br />

Bei der Formulierung solcher Items sind neben inhaltlichen Gesichtspunkten auch formale Fein-<br />

heiten zu beachten [Borg 1995, Bühner 2008]. Items sollten möglichst spezifisch formuliert sein.<br />

Es sollte deshalb darauf verzichtet werden, schwammige Fragen oder Verbindungen mit »und«<br />

oder »oder« wie »Die Klimabedingungen im Betrieb sind im großen und ganzen gut« oder »Mein<br />

Vorgesetzter ist freundlich und aufgeschlossen« zu verwenden. Die Fragen sollten außerdem<br />

dem sprachlichen Ausdruck, dem Sprachgebrauch und dem Ausbildungsniveau der Mitarbei-<br />

ter angepasst werden. Fremdwörter und die Verwendung organisationsspezifischer Ausdrücke<br />

sollten vermieden werden. Auf doppelte Verneinungen (»Die Arbeitsbedingungen sind nicht<br />

schlecht«, »trifft zu – trifft nicht zu«) sollte ebenso verzichtet werden. Die Befragten sollten sich<br />

ferner stets wertgeschätzt fühlen und nicht durch Fragen wie »Durch die neuen Arbeitsstrukturen<br />

bin ich geistig überfordert«, herabgesetzt werden [Borg 1995].<br />

Zu guter Letzt ist stets abzuwägen, in welchem Umfang soziodemographische Fragen, z. B. zum<br />

Alter, Geschlecht und Bildungsst<strong>and</strong>, abgefragt werden. Die Befragten können sonst die Anony-<br />

mität der Befragung anzweifeln und antworten eventuell nicht mehr ehrlich.<br />

Auch bei der Darbietung von Antwortmöglichkeiten sind einige Aspekte zu beachten. Die Items<br />

sollten in ihren Antwortkategorien…:<br />

– … wenn sich die Antworten vorab überschauen lassen, so weit wie möglich geschlossen<br />

sein, um besser vergleichbare Daten zu erhalten.<br />

– ... dann <strong>of</strong>fen bleiben, wenn nicht genug bekannt ist, um eine erschöpfende Batterie ge-<br />

schlossener Antwortkategorien zu konstruieren.<br />

– ... dann <strong>of</strong>fen bleiben, wenn die Zahl der möglichen Antworten sehr groß ist, z.B. Art der<br />

ausgeübten Tätigkeit.<br />

– ... ‚weiß nicht‘ Möglichkeiten bereitstellen, weil ansonsten instabile Aussagen zu Fragen<br />

gemacht werden, zu denen der Befragte eigentlich keine Meinungen oder Einstellungen<br />

ausgebildet hat.<br />

– ... für den Befragten in ihrer Auswahl überschaubar bleiben, d.h. nicht mehr als 10 Ant-<br />

wortkategorien bereitstellen. [Borg 1995 S. 59]<br />

3.2.3 QUALITATIVE BEFRAGUNGSMETHODEN<br />

Qualitative Befragungsmethoden haben als Ziel, komplexe Phänomene in ihrer ganzen Breite zu<br />

erfassen. Im Unterschied zu quantitativen Befragungsmethoden lehnen sie deshalb st<strong>and</strong>ardi-<br />

sierte Frage- und Antwortformate ab, um das gesamte Spektrum möglicher Antworten aufzeigen<br />

[Frieling/Sonntag 1999]. Dadurch eignen sich qualitative Befragungsmethoden häufig, um quanti-<br />

tative Verfahren und Instrumente entwickeln zu können. Sie werden der Entwicklung quantitativer<br />

Verfahren quasi als ersten Schritt vorgeschaltet und stellen somit eine Voraussetzung für deren<br />

Entwicklung dar. Wann sind qualitative Befragungsmethoden weiterhin geeignet?

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!