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2 management - School of International Business and ...

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Michael-Jörg Oesterle | Bettina Lis<br />

1 STRATEGIE-»STRUKTUR«-KONFIGURATIONEN<br />

ALS RAHMENKONZEPT<br />

Phänomene wie Neoprotektionismus, Verlagerung der globalen Wachstumsdynamik in den Pazi-<br />

fischen Raum sowie verstärkte emanzipatorische Bemühungen der Schwellenländer, allen voran<br />

die sog. BRIC-Staaten, dürften in den vergangenen Jahren in einem entscheidenden Maße zu<br />

einer neuerlichen und relativ schnell eingetretenen Veränderung der Rahmenbedingungen inter-<br />

nationaler Unternehmenstätigkeit beigetragen haben. Damit stellt sich der bisher überwiegend<br />

evolutorische Prozess einzelwirtschaftlicher <strong>International</strong>isierung neben den Charakteristika fort-<br />

schreitender Investitionsverflechtung und einer erstaunlichen Ausdifferenzierung an Internationa-<br />

lisierungsformen v. a. auch – zum Teil bedingt durch die vorgenannten Faktoren – als Steigerung<br />

der Komplexität interner Beziehungen im internationalen Unternehmensverbund dar.<br />

Im Rahmen der bewussten Entwicklung international tätiger Unternehmen gilt es zunächst, diese<br />

Komplexität über grundlegende Strategien abzubilden. Darüber hinaus muss die Komplexität<br />

aber auch so geh<strong>and</strong>habt werden, dass eine Umsetzung der gewählten Strategie im Sinne der<br />

Aufgabenerfüllung gewährleistet wird. Diese Umsetzung erfolgt dabei neben bspw. produktions-<br />

und produktbezogenen auch über organisatorische Maßnahmen, die insgesamt auf die Koor-<br />

dination der im Unternehmensverbund anfallenden arbeitsteiligen Aufgabenerfüllungsprozesse<br />

abzielen. Das Verhältnis zwischen Strategie und Organisation gestaltet sich dabei derart, dass<br />

die Organisation der Umsetzung einer Strategie dient. Wie erstmals von Ch<strong>and</strong>ler anh<strong>and</strong> von<br />

Fallstudien systematisch herausgearbeitet wurde, folgt die Organisationsstruktur idealtypisch<br />

und häufig auch realiter der Strategie (structure follows strategy). Erfolgreich sind jene Unterneh-<br />

men, welche ihre Organisationsstruktur der gewählten Strategie anpassen [vgl. Ch<strong>and</strong>ler 1962].<br />

Die entsprechende Kongruenz-Effizienz-Hypothese erfährt im Forschungsprogramm des Konfi-<br />

gurationsansatzes eine konzeptionelle Erweiterung bzw. Verfeinerung. Als Konfiguration wird im<br />

Rahmen dieses Ansatzes grundsätzlich eine bestimmte, im Idealfall effiziente Konstellation von<br />

unternehmensexternen und -internen Variablen verst<strong>and</strong>en. Die erweiterte Deutung des Stim-<br />

migkeitspostulats liegt dabei in der Form vor, dass nicht nur eine Stimmigkeit zwischen externen<br />

und internen Variablen, sondern auch innerhalb der internen Variablen als vorteilhaft angesehen<br />

wird. Als interne Variablen sind bspw. neben dem primären Bindeglied zur Umwelt, d. h. der Stra-<br />

tegie, auch die Organisationsstruktur und die Organisationskultur zu betrachten. Im Folgenden<br />

gilt es ins<strong>of</strong>ern, diese wesentlichen, mit organisationalem Bezug versehenen Variablen in ihrer<br />

Bedeutung und ihrer Gestaltbarkeit herauszuarbeiten. Dabei soll vorläufig das Konzept der Stra-<br />

tegie als Ausgangsgröße der organisatorischen Gestaltung grob umrissen werden [vgl. Mintzberg<br />

1979, S. 219 f.].<br />

Generell ist zunächst festzustellen, dass der Begriff der Strategie aus dem Militärbereich kommt,<br />

wobei unter definitorischen Gesichtspunkten insbesondere die aus der Neuzeit stammende Be-<br />

griffsdeutung von von Clausewitz Bekanntheit erlangt hat: »Bevor man einen Feldzug oder einen<br />

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