2 management - School of International Business and ...

351 Internationales Personalmanagement
4 INTERKULTURELLE PERSONALFÜHRUNG
4.1 KULTURVERGLEICHSSTUDIEN
Eine Metapher beschreibt Kultur ist für die Menschen wie Wasser für die Fische. Es bleibt unbe-
merkt, so lange der Fisch im Wasser bleibt, befindet er sich außerhalb der gewohnten Lebens-
welt, spürt er schmerzlich die Folgen dieser Bewegung. Hofstede definiert Kultur als mentale
Programmierung der Menschen in ihrem gesellschaftlichen Umfeld.
Abbildung 7 | Zusammenhang Kultur und Arbeitsmotivation (nach Hofstede)
Bekannte Kulturvergleichsansätze sind [Blom/Meier 2004, Seite 47 ff]:
– Kulturdimensionen nach Hofstede: Er untersuchte 1968-72 den Einfluss nationaler Kultur auf
die Organisationskultur bei IBM durch Befragung von 117.000 Mitarbeitern in 72 Ländern,
u.a. zur Meinung der Mitarbeiter zu Management, Führungsstil, Arbeitszufriedenheit, Ver-
hältnis von Arbeit/Freizeit. Als wesentliche Unterscheidungsdimensionen nennt er: Individua-
lism (Ausmaß der Betonung von Eigeninitiative, Selbstversorgung und staatlicher Fürsorge
in der Gesellschaft), power distance (Machtdistanz als Ausmaß gesellschaftlicher Akzeptanz
von Macht in Organisationen), uncertainty avoidance (Unsicherheitsvermeidung als Ausmaß
des Gefühls der Bedrohung durch unsichere Situationen und Vermeidung durch Regeln),
masculinity (Ausmaß maskulin-materieller Werte gegenüber feminin-sozialen Werten).
– Die Kultureinteilungen nach Hall unterscheiden zwischen high context culture (indirekte, im-
plizite Kommunikation) und low context culture (direkte, explizite Kommunikation) sowie zwi-
schen Beziehung zu Raum (begrenzte/unbegrenzte Räume) und Beziehung zu Zeit (be-