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2 management - School of International Business and ...

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Harley Krohmer | Reto H<strong>of</strong>stetter | Klaus Miller<br />

fragung zur validen Erhebung der Zahlungsbereitschaft <strong>of</strong>tmals kritisiert und indirekte Verfahren<br />

wie die Conjoint Analyse werden als überlegen angesehen (z. B. Homburg/Totzek 2011, Simon<br />

1989). Der Zeitbedarf, der statistische Auswertungsaufw<strong>and</strong> und die Kosten einer direkten Abfra-<br />

ge der Zahlungsbereitschaft Studie sind jedoch viel geringer als aufwendige indirekte Abfragen<br />

der Zahlungsbereitschaft (z. B. Conjoint Analyse). Die entsprechenden Kosten- und Zeitvorteile<br />

erklären die hohe Beliebtheit der direkten Methode in der Praxis (siehe Abbildung 1).<br />

Bei den indirekten Methoden werden dem Prob<strong>and</strong>en in der Regel mehrere Produktalternati-<br />

ven zu entsprechenden Preisen präsentiert, aus denen er dann diejenigen wählen kann, die<br />

er auch in einer realen Kaufsituation kaufen würde. Auf Basis der ausgewählten Produkte wird<br />

anschließend mittels statistischer Verfahren die individuelle Zahlungsbereitschaft jedes Proban-<br />

den geschätzt (vgl. H<strong>of</strong>stetter/Miller 2009). Dieses Grundprinzip wird in verschiedenen indirekten<br />

Methoden, wie zum Beispiel der Choice-Based Conjoint Analyse (Louviere/Woodworth 1983),<br />

umgesetzt.<br />

Ein wesentlicher Vorteil der indirekten Methoden ist, dass die Befragungssituation einer realen<br />

Kaufsituation ähnelt. Wie bereits aufgezeigt, wird in der Theorie daher eine Überlegenheit der<br />

indirekten gegenüber der direkten Preisbefragung in Hinblick auf die Validität der erhobenen<br />

Zahlungsbereitschaften vermutet. Jedoch eröffnet die indirekte Befragung auch einige neue Pro-<br />

blemfelder, wie zum Beispiel das Problem der Auswahl einer geeigneten Anzahl an Preisstufen<br />

(Wittink/Krishnamurthi/ Nutter 1989), welche einen Einfluss auf das Auswahlverhalten und damit<br />

die Validität der Ergebnisse haben. Neben diesen eher technischen Schwierigkeiten lässt sich<br />

allgemein festhalten, dass die indirekte Methode zwar eine realistischere Befragungssituation er-<br />

möglicht, jedoch wesentlich komplizierter, zeitaufwendiger und kostenintensiver ist im Vergleich<br />

zur direkten Methode. Dies erklärt auch, warum die indirekte Methode in der Praxis weniger häu-<br />

fig zur Bestimmung der Zahlungsbereitschaft eingesetzt wird (siehe Abbildung 1).<br />

3 ANREIZKOMPATIBLE UND<br />

HYPOTHETISCHE METHODEN<br />

Neben der Unterscheidung in direkte und indirekte Methoden lassen sich die Ansätze zur Messung<br />

der Zahlungsbereitschaft von Konsumenten weiter in anreizkompatible und hypothetische Metho-<br />

den unterteilen (siehe Abbildung 3, Schritt 2). In der Marktforschungspraxis werden mehrheitlich<br />

hypothetische Methoden zur Erhebung der Zahlungsbereitschaft eingesetzt. Hypothetisch bedeu-<br />

tet, dass die in der Befragung vorgestellte Kaufsituation fiktiv ist und dadurch die Antworten der<br />

Prob<strong>and</strong>en keine ökonomischen Konsequenzen haben. Somit bleibt unklar, ob die Prob<strong>and</strong>en in<br />

einer hypothetischen Befragung auch dieselbe Zahlungsbereitschaft nennen, die sie in einer realen<br />

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