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2 management - School of International Business and ...

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David Rygl | Helmut Haussmann | Dirk Holtbrügge<br />

tionen auf Ausl<strong>and</strong>smärkten tätig werden. In beiden Fällen werden die unternehmungsspezifi-<br />

schen <strong>International</strong>isierungspfade stark durch externe Kräfte vorgegeben. Im Falle der Eroberer<br />

hat die Wettbewerbsnähe einen großen Einfluss, während bei den Begleitern die Kundennähe für<br />

die gewählten Ausl<strong>and</strong>sschritte ausschlaggebend ist.<br />

4.2.1 DIE EROBERER<br />

4.2.1.1 ERFOLGSFAKTOR WETTBEWERBSNÄHE<br />

Eroberer sind durch eine langfristige Orientierung an ihren wichtigsten Wettbewerbern charak-<br />

terisiert. Der Wettbewerb erlangt einen fundamentalen Stellenwert für die Frage, ob die Grund-<br />

lagen für einen erfolgreichen Markteintritt vorh<strong>and</strong>en sind. »Wir suchen«, so ein Befragter, »die<br />

persönliche Beziehung zu unseren Konkurrenten.« Trotz der geringen Zahl direkter Konkurrenten<br />

ist der Nischenwettbewerb sehr intensiv, weshalb die Markt- und somit auch die Wettbewerbs-<br />

beobachtung von großer Bedeutung sind. Keine Nische, und sei sie noch so klein, ist vor Kon-<br />

kurrenz sicher. Es wäre also ein schwerwiegender Fehler, sich in seiner eigenen Nische vor der<br />

Konkurrenz als unantastbar zu wähnen. Bei MWFs besteht deshalb Klarheit darüber, dass die<br />

Marktführerschaft jeden Tag neu verdient und verteidigt werden muss [vgl. Simon 1996, S. 121].<br />

MWFs streben keine Kopie ihrer Wettbewerber an, sondern setzen St<strong>and</strong>ards, die über denen<br />

der Konkurrenz liegen. Innovationen der Konkurrenz werden als Treiber für noch bessere Leis-<br />

tungen angesehen. »Weltklasse kann man nur erreichen, wenn man gegen die Besten kämpft,<br />

und nicht, indem man in der 2. Liga spielt« [Simon 1996, S. 123].<br />

Dabei sind die Möglichkeiten, die Nischenmärkte vor dem Wettbewerb zu schützen, begrenzt.<br />

Einerseits können Eroberer generell eine höhere Innovationsgeschwindigkeit als ihre Wettbe-<br />

werber anstreben oder <strong>and</strong>ererseits einen neuen Wettbewerbsvorteil, z.B. durch herausragende<br />

Serviceleistungen, schaffen. In beiden Fällen ist die genaue Kenntnis der direkten Konkurrenten<br />

ein zentraler Erfolgsfaktor. »Unsere Philosophie«, so ein Befragter, »ist, sich eher schwierige<br />

Märkte auszusuchen, wo schon viel Konkurrenz vorh<strong>and</strong>en ist und man also zunächst eine kri-<br />

tische Wettbewerbsposition hat, dafür aber von den <strong>and</strong>eren etwas lernen kann.« Denn nur so<br />

kann das eigene Leistungspotenzial richtig eingeschätzt werden und das Ziel, Weltmarktführer<br />

zu werden, konsequent weiter verfolgt werden. Diese Erkenntnis nutzen Eroberer für ihren in-<br />

ternationalen Markteintritt, in dem sie ihre <strong>International</strong>isierungsstrategie nach dem Postulat der<br />

Leistungssteigerung durch aktiven Wettbewerb ausrichten. Ein Befragter formuliert dies wie folgt:<br />

»Es ist wichtig, gegen die Besten vor Ort anzukämpfen. Das setzt uns extrem unter Druck, und<br />

das ist gut so.« Der lokale Wettbewerb wird so zum Entscheidungskriterium bei der Wahl der<br />

<strong>International</strong>isierungsziele [vgl. Bassen et al. 2001, S. 420 f.; Eden 1997, S. 46 ff.].<br />

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