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2 management - School of International Business and ...

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Michael-Jörg Oesterle | Bettina Lis<br />

Kommunikationsverhalten und die Konfliktbereitschaft der Mitarbeiter. Insbesondere in internati-<br />

onalen Unternehmen werden die Abstimmungsprozesse durch die räumliche Entfernung jedoch<br />

deutlich erschwert. Die mit der Matrixorganisation einhergehenden Schwierigkeiten werden mit<br />

der Implementierung einer Tensororganisation noch verschärft, da in diesem Fall nun simultan<br />

drei Kriterien zur Strukturierung Anwendung finden [vgl. Kutschker/Schmid 2008, S. 530].<br />

3.2.3 ZENTRALISIERUNG VON ENTSCHEIDUNGEN<br />

Die Zentralisierung von Entscheidungen kann als weiteres Instrument der strukturellen Koor-<br />

dinationsansätze angesehen werden. Mit dem Begriff »Zentralisierung« wird im vorliegenden<br />

Zusammenhang der Grad der Zusammenfassung von Entscheidungskompetenzen bezeichnet<br />

(bspw. auf Stellenebene, auf Abteilungsebene, auf Gesamtunternehmensebene). Allgemein gilt,<br />

dass je geringer die Zahl der am Entscheidungsprozess beteiligten Stellen ist, desto stärker die<br />

Organisation zentralisiert ist. Der Grad der Entscheidungszentralisation spiegelt sich in der Ent-<br />

scheidungskompetenz der einzelnen Hierarchiestufen wider und kann von Ausl<strong>and</strong>sgesellschaft<br />

zu Ausl<strong>and</strong>sgesellschaft variieren. Bei stark zentralisiertem Vorgehen fungiert die Ausl<strong>and</strong>sge-<br />

sellschaft lediglich als »operative«, durch die Muttergesellschaft gesteuerte Einheit.<br />

In Verbindung mit der Zentralisierung von Entscheidungen gilt es darüber hinaus, das Prinzip der<br />

Partizipation als Grundlage neuerer Instrumente der Koordination im internationalen Unterneh-<br />

mensverbund zu nennen. Eine nicht-partizipative Führung von Ausl<strong>and</strong>sgesellschaften, d. h. de-<br />

ren autoritäre Beh<strong>and</strong>lung durch die Zentrale, birgt grundsätzlich die Gefahr der Demotivation der<br />

Führungskräfte der Ausl<strong>and</strong>sgesellschaft. Möglicherweise erfolgt auch keine effektive Nutzung<br />

der Kompetenzen der Ausl<strong>and</strong>sgesellschaft. Allerdings ermöglicht Autorität als Grundlage von<br />

Koordination die St<strong>and</strong>ardisierung der H<strong>and</strong>lungen durch zentrale Vorgaben eines einheitlichen<br />

Vorgehens. Dabei besteht keine zwingende Notwendigkeit zur Berücksichtigung lokaler Beson-<br />

derheiten. Insgesamt ist die Wirkung auf die Unternehmensleistung jedoch fraglich; sie kann<br />

sowohl positiv als auch negativ ausfallen. Dem Konzept der autoritären H<strong>and</strong>habung der Koor-<br />

dination durch die Zentrale steht in neueren Überlegungen das Konzept der partizipativen H<strong>and</strong>-<br />

habung der Koordination gegenüber. Durch die partizipative H<strong>and</strong>habung der Koordination wird<br />

Motivation gefördert und die Kompetenzen der Ausl<strong>and</strong>sgesellschaften können genutzt werden.<br />

Diese Vorteile werden allerdings »erkauft« durch erhöhte Abstimmungskosten und unter Umstän-<br />

den zumindest kurzfristig bestehende Tendenzen zu uneinheitlicher H<strong>and</strong>habung von Prozessen.<br />

Die Ausgestaltung der vorteilsstiftenden Freiräume hängt allerdings vom konkret gewählten Mo-<br />

dell ab. Dargestellt an Varianten des Produkt<strong>management</strong>s gibt Abbildung 2 einen Überblick über<br />

grundlegende Koordinationskonzepte mit unterschiedlichem Autoritäts- bzw. Partizipationsgrad.<br />

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