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2 management - School of International Business and ...

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Harley Krohmer | Reto H<strong>of</strong>stetter | Klaus Miller<br />

4 EMPIRISCHER VERGLEICH<br />

DER METHODEN<br />

Die Validität der genannten Methoden zur Messung der Zahlungsbereitschaft wurde in mehreren<br />

vergleichenden Studien bereits untersucht (siehe z. B. Voelckner 2006b, Backhaus et al. 2005).<br />

Diese Studien weisen jedoch grundlegende Defizite auf: So werden die Methoden beispielsweise<br />

nicht anh<strong>and</strong> von echten Kaufdaten auf ihre Validität geprüft. Zudem beziehen sich die Kriterien<br />

zum Vergleich der Methoden auf rein statistische Kenngrössen, die Auswirkung der Methoden-<br />

wahl auf die effektive Preisgestaltung wird nicht untersucht. Aufgrund dieser Defizite gibt die<br />

bisherige Forschung Managern nur eine ungenügende Hilfestellung bei der Wahl einer validen<br />

Methode zur Messung der individuellen Zahlungsbereitschaft.<br />

Nachfolgend möchten wir deshalb die Ergebnisse einer umfassenden empirischen Untersuchung<br />

darstellen, die erstmals alle vier Kategorien von Methoden mit echten Kaufdaten vergleicht (H<strong>of</strong>s-<br />

tetter/Miller 2009). Bei jeder der Methoden sowie bei den Kaufdaten ist die Zahlungsbereitschaft der<br />

Prob<strong>and</strong>en zum gleichen Zeitpunkt und für dasselbe Produkt erhoben worden, was einen echten<br />

»Äpfel mit Äpfel«-Vergleich erlaubt. Die unterschiedlichen Methoden werden darin beurteilt, wie gut<br />

sie die Nachfrage schätzen können. Als Kriterien für den Vergleich werden einerseits statistische<br />

Kenngrössen (z. B. Mittelwerte, Tests auf Unterschiede der Verteilungen) verwendet, und <strong>and</strong>erer-<br />

seits werden auch die Auswirkungen der Methodenwahl auf eine Preisentscheidung, die auf der<br />

erhobenen Zahlungsbereitschaft basiert, analysiert. Als zu Grunde liegende Preisentscheidung für<br />

den Methodenvergleich ist die Bestimmung des gewinnmaximalen Preises in einem Monopol aus-<br />

gewählt worden. Diese Preisentscheidung entsprach der realen Preisentscheidung des Herstellers<br />

des für die Studie verwendeten Produktes zum Zeitpunkt der Durchführung der empirischen Studie.<br />

Für jede der vier dargestellten Methodenkategorien wurde eine exemplarische Methode aus-<br />

gewählt und angewendet. Als direkte hypothetische Methode wurde das <strong>of</strong>fene Fragenformat<br />

(open-ended question format, OE, Mitchell/Carson 1989) eingesetzt und als direkte anreizkom-<br />

patible Methode der Becker, DeGroot und Marschak (BDM)-Mechanismus (Wertenbroch/Skiera<br />

2002) verwendet. Bei den indirekten und hypothetischen Methoden stehen unterschiedlichste<br />

Formen der Conjoint Analyse zur Auswahl. Zur Erhebung der Zahlungsbereitschaft wird häufig<br />

die Choice-Based-Conjoint Analyse (CBC, Louviere/Woodworth 1983) angew<strong>and</strong>t. Indirekte an-<br />

reizkompatible Methoden wurden erst vor kurzem in die wissenschaftliche Literatur eingeführt.<br />

Die für den Vergleich am besten geeignete Methode ist hier die anreizkompatible Choice-Based<br />

Conjoint Analyse (ICBC, Ding 2007). Die reale Nachfrage wurde anh<strong>and</strong> von echten Kaufdaten<br />

ermittelt. Die Kaufdaten wurden über einen Online-Shop erhoben, wobei die Verkaufspreise über<br />

mehrere Preispunkte variiert wurden. Als Produkt für welches die maximale Zahlungsbereitschaft<br />

der Prob<strong>and</strong>en gemessen werden sollte, wurde bei allen Methoden ein innovatives Reinigungs-<br />

produkt einer Schweizer Firma verwendet. In einer zweiten Erhebung wurde eine Digitalkamera<br />

als Stimulus eingesetzt. Insgesamt haben über 1100 Prob<strong>and</strong>en an den Studien teilgenommen.<br />

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