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2 management - School of International Business and ...

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269 Qualitative und quantitative Forschungsmethoden<br />

Während der Durchführung eines qualitativen Interviews sind ferne folgende Punkte zu beachten:<br />

1. Eingangsphase: Der Interviewer sollte sich bemühen, eine lockere Gesprächsatmosphäre<br />

zu schaffen um Vertrauen aufzubauen<br />

2. H<strong>and</strong>habung des Leitfadens: Der Interviewer sollte sich nicht starr auf den Leitfaden fixie-<br />

ren, sondern <strong>of</strong>fen sein für Veränderungen<br />

3. Grundhaltung des Interviewers: Der Interviewer sollte als anteilnehmender Zuhörer auftre-<br />

ten, der interessiert zuhört und sich jeglicher Wertungen enthält.<br />

4. Abwarten können: Dem Befragten sollte genügend Spielraum zur sprachlichen Entfaltung<br />

überlassen werden.<br />

5. Zusammenfassungen und Interpretationen: Verständnissicherung kann über sukzessive<br />

Interessensbekundung und der Durchbrechung des Frage-Antwort-Schemas erreicht werden.<br />

6. H<strong>and</strong>habung von Exkursen: Als Interviewer sollte man erst bei massiven Abschweifungen<br />

schonend zum Thema zurückführen.<br />

7. Nachfragen zur Sicherung adäquater Informationen: Der Interviewer kann unterschiedli-<br />

che Nachfrageformen einsetzen. Dazu zählen das chronologische Nachfragen (»Was ge-<br />

schah dann?«), das detaillierende Nachfragen (»Können Sie mir darüber mehr erzählen?«),<br />

das Stellen von Verständnisfragen (»Könnten Sie mir das noch einmal erklären?«) und das<br />

kausale Nachfragen (»Warum haben Sie das getan?«)<br />

8. Spezielle Aktivierungstechniken: Bestimmte Fragetechniken fördern die Gesprächsbereit<br />

schaft, z.B. provozierende Fragen, hypothetische Fragen und interpretierende Fragen.<br />

9. Suggestivfragen: Fragen, die eine bestimmte Antwort nahe legen, sind grundsätzlich zu ver-<br />

meiden. Es gibt jedoch Situationen, wo Suggestivfragen hilfreich und zulässig sind. Dies ist<br />

der Fall, wenn der Interviewer über einen guten Informationsst<strong>and</strong> verfügt und seine Unter-<br />

stellung wahrscheinlich richtig ist (wirkt vertrauensbildend) oder wenn starke Antworthemmun-<br />

gen vorliegen.<br />

10. St<strong>and</strong>ardinformationen: Informationen über Alter, Beruf o. ä. sollten am besten am Schluss<br />

eingeholt werden, da das Einholen am Anfang einen Verhörcharakter entstehen lässt. Wenn<br />

man absichtlich mit falschen Unterstellungen arbeitet, um Berichtigungen zu provozieren und<br />

den Befragten in die Rolle des Experten zu bringen, besteht allerdings die Gefahr, dass<br />

der Befragte den Trick durchschaut und damit das Interview zerstört wird.

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