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2 management - School of International Business and ...

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Michael-Jörg Oesterle | Bettina Lis<br />

koordinative Aufgaben zu. So gilt es, die Belange des Exportgeschäfts mit der Beschaffung, der<br />

technischen Entwicklung, dem Marketing sowie dem Finanzwesen abzustimmen. Nach außen ist<br />

der Exportreferent bspw. für die Informationsbeschaffung bzw. -versorgung in Bezug auf Spedi-<br />

teure, die (Vor-)Klärung von Finanzierungs- und Versicherungsfragen oder gar für die Vorberei-<br />

tungen zum Aufbau eines Vertriebsnetzes im ausländischen Markt verantwortlich [vgl. Oesterle<br />

2004, S. 936 f.]. Nehmen die Zahl der belieferten Märkte sowie die technische Komplexität zu,<br />

bietet sich die Einführung einer Exportabteilung an. Die Exportabteilung entsteht somit, wenn<br />

Exporte eine signifikante Größe erreichen. In ihrer inneren Struktur weist die Exportabteilung be-<br />

reits eine weitgehende Differenzierung bzw. Spezialisierung der Stellen auf. Insgesamt wird eine<br />

größere Kontrollmöglichkeit des Exportgeschäfts ermöglicht und es erfolgt ein internationaler<br />

Vertrieb sämtlicher Produkte. Dabei weist die Exportabteilung im Vergleich zum Exportreferenten<br />

erheblich umfassendere Entscheidungskompetenzen auf [vgl. Oesterle 2004, S. 936 f.].<br />

Der Aufnahme von Vertrieb und Produktion im Ausl<strong>and</strong> mittels Niederlassung oder Ausl<strong>and</strong>s-<br />

gesellschaft (Tochtereinheiten mit eigener Rechtspersönlichkeit) wird organisatorisch mit der<br />

Umbenennung der Exportabteilung in internationale Division entsprochen [vgl. Welge 1989, Sp.<br />

1595 f., Oesterle 2004, S. 937 f.]. Die internationale Division ist eine in die Zentrale integrier-<br />

te Funktionseinheit, die rechtlich nicht selbstständig ist. Sie ist speziell für die Betreuung und<br />

Abwicklung des Ausl<strong>and</strong>sgeschäfts zuständig und übernimmt den internationalen Vertrieb aller<br />

Produkte sowie die »Betreuung« aller Ausl<strong>and</strong>sgesellschaften [vgl. Oesterle 2004, S. 937]. Die<br />

Einrichtung einer internationalen Division ermöglicht eine klare Abgrenzung der Kompetenzen.<br />

Zudem werden Entscheidungen, die das Ausl<strong>and</strong>sgeschäft betreffen, ohne langwierige Abstim-<br />

mungsprozesse in der internationalen Division selbst getr<strong>of</strong>fen. Organisationsstrukturen in Form<br />

der internationalen Division bringen aber auch Probleme mit sich. So kommt es häufig zu Ri-<br />

valitäten und Konflikten zwischen den für das Inl<strong>and</strong>sgeschäft zuständigen Einheiten und der<br />

Ausl<strong>and</strong>sdivision. Bis zu einem gewissen Grad sind diese Rivalitäten zwar erwünscht, allerdings<br />

besteht mithin auch die Gefahr dysfunktionaler Ausein<strong>and</strong>ersetzungen. Ein besonderes Problem<br />

liegt auch in der Zuteilung von Ressourcen sowie der Festsetzung von Transferpreisen, wenn<br />

Leistungen, die von den inländischen Einheiten erbracht wurden, international verwertet werden<br />

sollen [vgl. Kutschker/Schmid 2008, S. 501 f.].<br />

Wird die internationale Division umgew<strong>and</strong>elt in eine rechtlich selbstständige Zwischeneinheit, so<br />

entsteht eine internationale Holding. Diese ist an den rechtlich selbstständigen Ausl<strong>and</strong>sgesell-<br />

schaften maßgeblich und dauerhaft beteiligt, wobei jedoch die wichtigen betrieblichen Funktionen<br />

wie z. B. Marktbearbeitung ausschließlich durch die Beteiligungsunternehmen wahrgenommen<br />

werden. Es besteht eine große Typenvielfalt der Holding-Konzepte, von der reinen Finanzholding,<br />

bei der ein geringer Einfluss auf die Beteiligungsgesellschaften ausgeübt wird, da hier die finanzi-<br />

elle Kontrolle und Koordination dominiert, bis zur Management-Holding, die einen hohen Einfluss<br />

aufgrund von strategischen Entscheidungen über geschäftspolitische Grundsätze aufweist. Für die<br />

Organisationsstruktur einer internationalen Holding können steuerliche, finanzierungstechnische<br />

oder allgemein risikobezogene Aspekte sprechen [vgl. Oesterle 2004, S. 938].<br />

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