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2 management - School of International Business and ...

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Stefan Heidenreich | Jonas F. Puck<br />

nerhalb des Wirtschaftsraums, Risiko durch <strong>of</strong>fene Positionen in Fremdwährungen sowie hoch<br />

volatile Wechselkurse, können für Unternehmungen erhebliche Herausforderungen darstellen.<br />

Externe Faktoren wie Terror, Krieg, massive Veränderungen der Ölfördermengen oder Natur-<br />

katastrophen, können erhebliche inflatorische Effekte nach sich ziehen und zu weitreichenden<br />

Angebots- und Nachfrageverschiebungen innerhalb einer Volkswirtschaft führen.<br />

Der überaus positiven Wirtschaftsentwicklung in den südostasiatischen Ländern in den 90er Jahren<br />

folgte etwa 1997/98 eine Währungs- und Finanzmarktkrise von erheblichen Ausmaß. Die Entkop-<br />

pelung des thailändischen Bahts vom US-Dollar löste in Thail<strong>and</strong> einen drastischen Währungs-<br />

wertverfall aus. Kreditportfolios von Banken, die sich an den prosperierenden Konjunktur- und In-<br />

vestitionsprognosen der 90er Jahre orientierten, wurden nahezu wertlos. Da erhebliche Mengen an<br />

Kapital abgezogen wurden, st<strong>and</strong> Südkorea 1997 kurz vor der Zahlungsunfähigkeit – »über 10 000<br />

koreanische Firmen gingen in der Krise in Konkurs und über die Hälfte aller Banken musste wegen<br />

zu geringer Eigenkapitalbasis geschlossen werden« [Otten 2007, o.S.]. Auch die koreanische Au-<br />

tomobilindustrie, die durch intensiven Wettbewerb zwischen den großen Familienkonglomeraten<br />

gekennzeichnet ist, wurde von der Krise stark getr<strong>of</strong>fen, da der Kapitalbedarf dieser Konglomerate<br />

weitestgehend durch Kredite bei Banken finanziert wurde. Infolgedessen mussten Automobilher-<br />

steller wie Ssangyong, Kia (später von Hyundai übernommen) und zu einem späteren Zeitpunkt<br />

auch Daewoo (das in General Motors überging) Insolvenz anmelden [Maull/Maull 2004, S. 120].<br />

Der Wertverfall des Euros wurde zwar von einigen Finanzexperten vorhergesagt, der Eintritt<br />

dieses Ereignisses in diesem Ausmaß unterlag jedoch einer hohen makroökonomischen Unsi-<br />

cherheit. Der in Amsterdam ansässige Pan-Europäische Flugkonzern EADS pr<strong>of</strong>itiert maßgeb-<br />

lich von diesem Effekt. Während die Erlöse vorwiegend in US-Dollar erzielt werden, produziert<br />

das Unternehmen nahezu ausschließlich im Euro-Raum, was durch einen niedrigen Euro-Kurs<br />

wiederum die Pr<strong>of</strong>itabilität des Unternehmens begünstigt. Den Konkurrenten Boeing will EADS<br />

nun im Rahmen einer Ausschreibung der US-Regierung zum Bau von Tankflugzeugen mit einem<br />

ca. 10% niedrigeren Gebot unterbieten. Eine maßgebliche Rolle für EADS spielt hierbei »der<br />

Wechselkurs, der sich durch den Wertverlust des Euros zum Dollar erheblich zu ihren Gunsten<br />

verschoben hat« [Welt Online 12.07.2010].<br />

Zusammenfassend werden auch bei makroökonomischer Unsicherheit beide möglichen Effek-<br />

trichtungen deutlich. Während einige Unternehmen in Südostasien stark unter Druck gerieten<br />

(Ssangyong, Kia, Daewoo), können Unternehmen auf der <strong>and</strong>eren Seite von makroökonomi-<br />

scher Volatilität pr<strong>of</strong>itieren (EADS).<br />

2.4 SOZIALE UNSICHERHEIT<br />

Soziale Risiken können für Unternehmungen vor allem dann erhebliche Unsicherheit darstellen,<br />

wenn sich das Werte- und Normengerüst der Bevölkerung im Gastl<strong>and</strong> stark von dem der auslän-<br />

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