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2 management - School of International Business and ...

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587 <strong>International</strong>isierungsphasen mittelständischer Weltmarktführer<br />

Die größte Herausforderung für die Begleiter besteht in der Wahrung der eigenen Identität und<br />

Stärke in der Kooperation. Dies ist der Hauptgrund, warum Begleiter zwar während ihrer Inter-<br />

nationalisierung Kooperationen eingehen, dies aber zumeist in der Absicht tun, den Einfluss des<br />

Partners langfristig zu minimieren und die Kontrolle über das gemeinsam eingegangene Vorha-<br />

ben zu erlangen. Die befragten Unternehmungen äußern hierzu eindeutige Präferenzen:<br />

Stellenwert von Kooperationen für zukünftige <strong>International</strong>isierungsschritte<br />

»Kooperation als erster Schritt, später Aufkauf des Partners.«<br />

»Zukünftig ohne einheimische Partnerfirmen aktiv werden.«<br />

»Kooperationen zukünftig nur in unbedeutenden Märkten.«<br />

»In China nur noch alleine, wegen Know-how Abfluss.«<br />

»Erst Joint Venture, später in 100% Tochtergesellschaft umgew<strong>and</strong>elt. Marktein-<br />

tritt über Generalvertretungen, die später von Tochtergesellschaften in Kernmärk-<br />

ten abgelöst wurden.«<br />

Die große Skepsis gegenüber Kooperationen ist häufig in der ausgezeichneten Marktstellung der<br />

Begleiter begründet. Der zumeist intensive Wettbewerb auf Ausl<strong>and</strong>smärkten erfordert einen ho-<br />

hen Schutz vor Know-how-Diffusion. Während insbesondere lokale Partner Lerneffekte aus der<br />

Partnerschaft erzielen möchten, sehen die Begleiter Kooperationen dagegen nicht als geeignete<br />

Strategie an, ihre entscheidende unternehmungskulturelle Prägung an das Gastl<strong>and</strong> anzupas-<br />

sen. Dieses Fehlen einer inneren Verpflichtung auf Seiten der MWFs gegenüber dem Partner<br />

äußert sich in der mangelnden Bereitschaft zur Einbringung der erforderlichen Ressourcen und<br />

führt langfristig <strong>of</strong>t zum Scheitern einer Partnerschaft [vgl. Welge/Holtbrügge 2006, S. 123].<br />

Einstellung gegenüber Kooperationen<br />

»China, berechenbar unberechenbar.«<br />

»Mit JV als Kooperationsart negative Erfahrungen gemacht.«<br />

»Kooperationen werden nicht mehr angestrebt.«<br />

»Zu geringe Kenntnis über das Management Know-how des Partners.«<br />

»Kopierproblem in China unterschätzt.«<br />

Neben der Sorge um die Preisgabe von unternehmungsindividuellem Know-how bildet die Kun-<br />

denbindung einen zweiten Hauptgrund für die Abneigung gegenüber Kooperationen in Kernmärk-<br />

ten. Die Begleiter fürchten, durch einen Zusammenschluss mit starken lokalen Partnern in deren<br />

Vertriebskanälen »verloren« zu gehen. Durch die Nutzung lokaler Vertriebs- und Serviceeinrich-<br />

tungen wird langfristig der einheimische Partner von dem technischen und qualitativ hochwerti-<br />

gen Produktimage der Begleiter pr<strong>of</strong>itieren. Diese negativen Spill-over-Effekte erhöhen die Ab-<br />

hängigkeit von dem Partner [vgl. Nieschlag et al. 1994, S. 892] und erschweren die Etablierung<br />

einer eigenständigen Marken- und Kommunikationspolitik.

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