02.02.2013 Aufrufe

2 management - School of International Business and ...

2 management - School of International Business and ...

2 management - School of International Business and ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Stefan Heidenreich | Jonas F. Puck<br />

rübergreifenden Netzwerkstruktur ist die evolutionäre Antwort eines MNU auf die Unsicherheit<br />

internationaler Märkte [Kogut/Kulatilaka 1994, S. 124]. Im Rahmen eines länderübergreifenden<br />

Netzwerks können MNU Produktionsaktivitäten weltweit verlagern bzw. umverteilen und aus den<br />

Differenzen zwischen den Ländern Arbitragevorteile generieren [Kogut 1985]. Gerade im Kontext<br />

hoher Unsicherheit, der durch eine hohe Volatilität der Umweltbedingungen gekennzeichnet ist,<br />

können MNU durch eine Erhöhung der operationalen Flexibilität und Abkehr von zentralistischen<br />

und hierarchischen Organisationsmodellen [Welge/Holtbrügge 2006] Wettbewerbsvorteile erlan-<br />

gen und die l<strong>and</strong>esspezifischen Kontextbedingungen zu ihrem Vorteil nutzen. Der Netzwerkge-<br />

danke wendet sich dabei von einer starren Wahl zwischen Globalisierung oder Lokalisierung<br />

ab und weist auf Arbitrage- und Hebelwirkungsvorteile [Kogut 1985] hin, die sich aus der Vari-<br />

anz der Umweltbedingungen ergeben. MNU können neben Steuer- und Finanzmarktarbitrage,<br />

Vorteile im Rahmen der globalen Beschaffungspolitik generieren, indem Länderdifferenzen der<br />

Produktionsfaktoren und der Faktorausstattung genutzt werden. Durch die <strong>International</strong>isierung<br />

eines MNU in unsichere Märkte, lassen sich durch die Verbindung von monopolistischen Vortei-<br />

len der Unternehmung sowie einer hohen Ressourcenkapazität, Markteintrittsbarrieren errichten<br />

und »b<strong>and</strong>wagon-« bzw. »free-rider«-Effekte der Konkurrenz minimieren bzw. ganz ausschal-<br />

ten. Gleichzeitig ergeben sich für MNU Hebelwirkungsvorteile [Kogut 1985] in Form von höherer<br />

Machtausübung gegenüber lokalen Marktpartnern und der Gastl<strong>and</strong>regierung.<br />

Eine wichtige Rolle kommt außerdem den Lern- und Erfahrungseffekten zu. Die Fähigkeit eines<br />

Unternehmens mit Risiko im Ziell<strong>and</strong> umzugehen und gesammelte Erfahrung zu operationali-<br />

sieren (Umgang mit korrupten Entscheidungsträgern, politische Machtausübung im Gastl<strong>and</strong>,<br />

hohe gesellschaftliche Stellung bei der lokalen Bevölkerung), kann zu einem einzigartigen Vorteil<br />

für das Unternehmen werden und die Basis für einen Wettbewerbsvorteil im »Kontext hoher<br />

Unsicherheit« bilden [Frynas/Mellahi 2003]. Pantzalis [2001] untersucht in seiner Studie das In-<br />

ternationalisierungsportfolio von MNU in Industrie- bzw. Entwicklungsländern und kommt zu dem<br />

Schluss, dass es aus Sicht des Unternehmenswerts vorteilhaft ist, Investitionen in Entwicklungs-<br />

ländern mit in das Portfolio aufzunehmen. Ein MNU kann durch sein Ländernetzwerk außerdem<br />

das negative Risikopotential im »high-risk«-Markt durch sein Portfolio abfedern und Risiko somit<br />

diversifizieren.<br />

542

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!