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2 management - School of International Business and ...

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Harald Meier<br />

Typische Gründe für den vorzeitigen Entsendungsabbruch:<br />

– Beruflich: Fehlende Kompetenz oder Motivation die neuen Aufgaben/Verantwortung zu tra-<br />

gen (z. B. durch falsche Potenzialeinschätzung im Vorfeld oder »politische« Entsendungsent-<br />

scheidungen), kurzfristig nicht aufholbare Fremdsprachendefizite.<br />

– Sozial-psychisch: Mangelnde kulturelle Anpassungsfähigkeit des Mitarbeiters und der Partner/<br />

Familie (z. B. kulturelle Rollenkonflikte, pflegebedürftige Eltern im Heimatl<strong>and</strong>).<br />

– Physisch: Klimatische Belastungen und Gesundheitsprobleme.<br />

Beispiel: Spouse Employment Center (Shell)<br />

Aus der Erfahrung, dass der Erfolg einer Ausl<strong>and</strong>sentsendung am meisten von den mitreisenden<br />

Partnern/Familien abhängig ist, hat der niederländische Öl-Konzern Royal Dutch Shell Mitte der<br />

1990er Jahre mit damals rd. 5.000 mitreisenden Familienangehörigen von ents<strong>and</strong>ten Expatria-<br />

tes das Spouse Employment Center eingerichtet. Ähnliche Einrichtungen gibt es z. B. inzwischen<br />

auch bei ABN AMRO, KLM, ING und Heineken in den Niederl<strong>and</strong>en. Der Vorteil einer eigenen<br />

Arbeitstätigkeit im Ausl<strong>and</strong> ist nicht nur mit zusätzlichen Einkommen und Identität verbunden, er<br />

hilft beiden Partnern gleichzeitig die stressige Arbeitssituation gegenseitig zu verstehen und sich<br />

zu unterstützen. Zusätzlich kann der mitreisende Partner eigene soziale Kontakte aufbauen und<br />

entkommt so der zuvor mit Ausschlag gebenden Demotivation über Einsamkeit durch soziale<br />

Kontakte.<br />

Kontra-Kulturschock<br />

Meist hatten Ents<strong>and</strong>te im Ausl<strong>and</strong> mehr Verantwortung oder komplexere Aufgaben als bei ver-<br />

gleichbaren Inl<strong>and</strong>stätigkeiten und es kommt bei der Rückkehr zu dem Erlebnis: a small fish<br />

from a big lake is getting big fish in a small lake, back in the big lake he is a small fish again.<br />

Auch hat sich die Persönlichkeit der Ents<strong>and</strong>ten verändert, sie haben eine <strong>and</strong>ere Kultur ken-<br />

nen gelernt und ihre persönlichen Perspektiven, Einstellungen usw. erheblich verändert und die<br />

typische Aussage Deutschl<strong>and</strong> ist unfreundlich, kalt und bürokratisch drückt den so genannten<br />

Kontra-Kulturschock (cross cultural oder re-entry shock) aus. Entsprechend ist eine geplante und<br />

gesteuerte Re-Integration des Mitarbeiters nach Rückkehr ins Heimatl<strong>and</strong> ein wichtiger Teil des<br />

Entsendungsprozesses, da durch Demotivation oder Fluktuation die Ausl<strong>and</strong>serfahrungen sonst<br />

nicht genutzt werden können.<br />

Re-Integration von Ents<strong>and</strong>ten<br />

Die Re-Integration umfasst den aktiven Anpassungsprozeß des Mitarbeiters und seiner neuen<br />

(<strong>of</strong>t alten) Umgebung sowohl beruflich als auch privat im Heimatl<strong>and</strong> nach einem längeren beruf-<br />

lichen Ausl<strong>and</strong>saufenthalt. Typische Maßnahmen der Re-Integration:<br />

– Vorab-Reise in Heimatl<strong>and</strong>/Stammhaus,<br />

– Betreuung im Arbeitsvertrag (Sozialversicherung …),<br />

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