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2 management - School of International Business and ...

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291 <strong>International</strong>es Organisations<strong>management</strong><br />

Bereich bewirkt werden. Weiterhin soll eine sachliche Atmosphäre zur Erzeugung produktiver<br />

Konflikte für neuartige Lösungen ermöglicht werden. Hierbei besteht allerdings die Gefahr der<br />

Ausuferung in den Bereich persönlicher Konflikte. Problematisch zeigt sich im Zusammenhang<br />

mit dem Mehrliniensystem auch die Abgrenzung von Zuständigkeiten, Weisungen und Verant-<br />

wortlichkeiten für ein gesamthaft koordiniertes H<strong>and</strong>eln. Schwierigkeiten bereitet darüber hinaus<br />

auch die Fehlerzuweisung [vgl. Schreyögg 2003, S. 158].<br />

Das Stab-Linien-System stellt ein System der Kompetenzregelung dar, das sowohl die Vorteile<br />

des Ein- als auch des Mehrliniensystems zu realisieren versucht. Es folgt einerseits dem Prinzip<br />

der Einheit der Leitung, <strong>and</strong>ererseits dem Prinzip der Spezialisierung in Form von Stäben. Stäbe<br />

sind Leitungshilfsstellen, also Unterstützungseinheiten von Instanzen, die für die jeweilige Ins-<br />

tanz Aufgaben der Entscheidungsvorbereitung (bspw. Datenanalyse) und Entscheidungsnach-<br />

bereitung übernehmen, selbst aber keine Entscheidungen treffen dürfen. Allenfalls denkbar ist,<br />

dass ein Stab im Rahmen einer sog. Stabshierarchie Stabsmitarbeitern von Instanzen auf nach-<br />

geordneten Hierarchieebenen Anweisungen erteilen darf. Aus dem Stab-Linien-System ergeben<br />

sich Vorteile in Form einer Entlastung der Linieninstanzen, einer erhöhten Koordinationsfähigkeit<br />

gegenüber reinen Linienorganisationen sowie eines sinnvollen Ausgleichs zwischen Spezialis-<br />

tendenken des Stabes und dem Überblick der Linien. Nachteilig zeigen sich allerdings die Ge-<br />

fahr der Entwicklung einer »wasserkopfartigen« Stabsstruktur, eine Fülle von Konfliktanlässen,<br />

die Möglichkeit, dass die Stabsarbeit von der Instanz nicht ausgewertet wird und dies bei den<br />

Stabsmitarbeitern zu Frustration führt, sowie die Gefahr des manipulativen Einflusses von Stabs-<br />

mitarbeitern auf die Instanz. Ein wesentlicher psychologischer Nachteil ergibt sich schließlich<br />

daraus, dass Entscheidungskompetenz und Status nicht dem hohen Grad an Fachkompetenz<br />

entsprechen [vgl. Frese 2005, S. 346 ff.].<br />

Während mit Leitungssystemen lediglich festgelegt wird, wer wem im Unternehmen Anweisun-<br />

gen erteilen und wer mit wem wie (d. h. dienstwegbezogen) kommunizieren darf, legen Organi-<br />

sationsstrukturen fest, wer im Unternehmen für welche inhaltlichen Teilaufgaben zuständig ist.<br />

Organisationsstrukturen regeln somit, wer welche Sachaufgaben übernimmt (bspw. Beschaffen,<br />

Produzieren und Absetzen). Dabei beinhalten sie zwingend ein Leitungssystem oder eine Kom-<br />

bination aus verschiedenen Leitungssystemen. Es lassen sich generell Organisationsstrukturen<br />

innerhalb und zwischen Unternehmen unterscheiden. So wird in operationale und statutarische<br />

Struktur differenziert. Während die statutarische Struktur die Rechtsstruktur des Unternehmens<br />

bzw. die rechtliche Strukturierung zwischen Unternehmen umfasst, ist die operationale Struktur<br />

als Ergebnis einer bewussten Aufgabenverteilung zu begreifen. Beide Regelarten setzen an der<br />

Daueraufgabe des Unternehmens an [vgl. Oesterle 2004, S. 931 f.].<br />

Die Bestimmung des Typs einer Organisationsstruktur wird in Abhängigkeit von der Art der Glie-<br />

derung auf der zweiten Hierarchieebene vorgenommen. Die Kombination des Liniensystems<br />

als Grundmuster für die Regelung von Kompetenzen mit dem Verrichtungsprinzip als Grundla-<br />

ge für die Bildung der Aktionseinheiten führt zur klassischen funktionsorientierten Struktur. Die

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