2 management - School of International Business and ...

613 Controlling ausländischer Tochtergesellschaften
Instrument genutzt werden, staatliche Beschränkungen von Zahlungsströmen oder die Abgabe-
pflicht von Devisen zu umgehen (Holtbrügge/Welge 2010, S. 406).
Zudem kann durch die Gestaltung der Verrechnungspreise eine Verbesserung der Liquidität und
Kreditwürdigkeit einer Tochtergesellschaft herbeigeführt werden. Auch die Aufteilung des gesam-
ten Unternehmensgewinns auf einzelne Unternehmenseinheiten ist durch die Ausnutzung von
Transferpreisen möglich. Sind die einzelnen Einheiten in Ländern mit unterschiedlichen Steuer-
sätzen tätig, so kann durch eine entsprechende Steuerung der Erfolgsverteilung die Steuerlast
insgesamt minimiert werden. Während dieser Zielsetzung älteren empirischen Untersuchungen
zufolge nur eine nachrangige Bedeutung zukommt (vgl. Burns 1980; Klein 1988, S. 370 ff.; Al-
Eryani/Alam/Akhter 1990), dürfte diese im Zuge der Globalisierung des Wettbewerbs gegenwär-
tig stark ansteigen (vgl. etwa Fox 1999, S. 270 ff.).
Ziele der Transferpreisgestaltung
(bei Lieferungen der Muttergesellschaft an eine ausländische Tochtergesellschaft)
Allokations- bzw. Lenkungsziel gleich
Wertbemessungsziel
• Verminderung ausländischer Importzölle
• Steigerung eventueller Exportsubventionen
• partielle Kompensation des Wechselkursrisikos
• (bei Fremdwährungsforderungen))
Höhe der Transferpreise
(in Relation zum Marktpreis)
niedriger
höher
höher
Erfolgsbeurteilungsziel gleich
Gewinnverlagerungsziel
• Bilanzpolitische Herabsetzung des Gewinnausweises der inländischen
Gesellschaft
• Verminderung inländischer Ertrags- und Vermögenssteuern
• Subventionierung förderungsbedürftiger ausländischer Gesellschaften
• Latente Kapitalrepatriierung bei Transferbehinderungen
• Interessendurchsetzung in ausländischen Joint Ventures
niedriger
niedriger
niedriger
höher
höher
Abbildung 5 | Ziele der Verrechnungspreisgestaltung
Quelle: leicht modifiziert nach Pausenberger 1992, S. 776