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2 management - School of International Business and ...

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585 <strong>International</strong>isierungsphasen mittelständischer Weltmarktführer<br />

4.2.2 DIE BEGLEITER<br />

4.2.2.1 ERFOLGSFAKTOR KUNDENNÄHE<br />

Im Unterschied zur Going-Alone-Strategie der Eroberer zeichnen sich die Begleiter durch eine<br />

enge Kopplung ihrer <strong>International</strong>isierungsstrategie an die wichtigen Kunden aus. Die Vorausset-<br />

zung dafür ist eine ungebrochene Dialogbereitschaft mit den Kunden, die in nachfragegerechten<br />

Produktentwicklungen mündet, ohne die Kunden durch Technikverliebtheit abzuschrecken [vgl.<br />

Kayser 1995, S. 30]. Kundennähe sowie die Bereitschaft, flexibel und zeitnah auf die Bedürfnisse<br />

der Kunden zu reagieren, gilt nicht nur für das Tagesgeschäft, sondern auch für die internatio-<br />

nalen Aktivitäten, wie ein Befragter darlegt: »Bei Auftrag oder konkretem Wunsch des Kunden<br />

gehen wir ins Ausl<strong>and</strong>, weltweit.«<br />

Die Beziehung zwischen MWFs und ihren Kunden ist durch eine wechselseitige Interdependenz<br />

geprägt. MWFs sind infolge ihrer hohen Spezialisierung auf einen engen Abnehmer- bzw. Kun-<br />

denkreis fixiert. Aus dieser Konstellation resultiert eine Abhängigkeit, die jedoch auch umgekehrt<br />

besteht. Vielfach haben die Kunden sehr spezifische Anforderungen, die nur von einem sehr klei-<br />

nen Kreis von Lieferanten erfüllt werden können. Die Folge davon ist ein sehr enges und häufig<br />

auch persönliches Verhältnis, das auch die jeweiligen Ausl<strong>and</strong>sengagements umfasst. »Kunden-<br />

nähe«, so ein Befragter, »drückt sich bei uns durch eine persönliche Betreuung aus, unabhängig<br />

vom jeweiligen St<strong>and</strong>ort des Kunden. Dies erfolgt zum einen über eine hohe Reisetätigkeit der<br />

Mitarbeiter, zum <strong>and</strong>eren assoziiert man bei uns mit Kundennähe auch die Beherrschung ver-<br />

schiedener Fremdsprachen und die Kenntnis der jeweiligen Kultur des L<strong>and</strong>es, in welchem der<br />

Kunde seinen St<strong>and</strong>ort hat. Soweit möglich, steht für jedes L<strong>and</strong> ein Kundenbetreuer zur Verfü-<br />

gung, der die Nationalität des jeweiligen L<strong>and</strong>es besitzt.«<br />

Die besondere Fähigkeit, Kundenähe global zu realisieren, ohne die lokalen Anforderungen der<br />

Kunden zu vergessen, lässt sich gut an dem folgenden Beispiel illustrieren:<br />

Bedeutung der Kundennähe bei der Claas KGaA<br />

Die Claas KGaA, ein MWF in der Herstellung von L<strong>and</strong>wirtschaftsmaschinen,<br />

unterhält in den USA die Claas Academy, in der kleine l<strong>and</strong>wirtschaftliche Be-<br />

triebe ganz gezielt an den Maschinen der Unternehmung geschult werden. Die<br />

Unternehmung verfügt zudem über ein enges Netzwerk an Servicecentern und<br />

Ersatzteillagern. Dieser Kundenservice wird vor allem in der Erntesaison stark<br />

nachgefragt. In dieser Zeit können mit Hilfe eines 24-Stunden-Services Ersatzteile<br />

innerhalb weniger Stunden zu jedem Ort der Welt geliefert werden, um Stillstände<br />

zu minimieren. Darüber hinaus existiert ein speziell auf die Bedürfnisse der L<strong>and</strong>-<br />

wirte zugeschnittenes Finanzierungsprogramm [vgl. Claas KGaA 2005].

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