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2 management - School of International Business and ...

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Michael-Jörg Oesterle | Bettina Lis<br />

gie, Produktdiversifikation und bei steigender Anzahl zunehmend heterogener Märkte und Ziel-<br />

gruppen. Integrierte Funktionalstrukturen führen weiterhin häufig zu einer starken Zentralisierung<br />

von Entscheidungen in der Muttergesellschaft und einer damit einhergehenden Einschränkung<br />

der Entscheidungsautonomie der Tochtergesellschaften im Ausl<strong>and</strong> [vgl. Kutschker/Schmid<br />

2008, S. 506 f.].<br />

Im Gegensatz zu den integrierten Funktionalstrukturen zeichnen sich die objektorientierten Struk-<br />

turen (produkt-, kunden-, regionenorientierte Struktur) durch eine Gliederung nach Geschäfts-<br />

bereichen auf der zweiten Hierarchieebene aus. Idealtypisch entstehen mehrere kleinere Un-<br />

ternehmen im Unternehmen, d. h. Sparten oder Divisionen, die jeweils über die wesentlichen<br />

betrieblichen Kernfunktionen, also Beschaffung, Produktion und Absatz verfügen. In der Praxis<br />

werden aber zur Vermeidung von Doppelarbeiten insbesondere Verwaltungsfunktionen zu Zen-<br />

tralbereichen zusammengefasst. Objektorientierte Strukturen sind zu bevorzugen bei hoher He-<br />

terogenität in Bezug auf Produkte, Kunden oder Regionen. Die einzelnen Produkte, Kunden oder<br />

Regionen sind dabei jeweils einzigartig, so dass an sich autonome und abgegrenzte Organisati-<br />

onsstrukturen erforderlich bzw. sinnvoll sind [vgl. Oesterle 2004, S. 940 f.].<br />

Im Rahmen der einzelnen Typen integrierter Strukturen erfolgt bei der integrierten Produktstruk-<br />

tur auf der zweiten Hierarchieebene eine Spezialisierung nach Produkten. Diese Struktur wird<br />

häufig von Unternehmen gewählt, deren Leistungsprogramm im In- und Ausl<strong>and</strong> stark diversi-<br />

fiziert ist. Die Manager der einzelnen Produkt- oder Dienstleistungssparten sind für sämtliche<br />

Wertschöpfungsstufen weltweit verantwortlich. Aufgrund produktbezogener Spezialisierung kann<br />

eine schnelle und flexible Anpassung an marktliche Veränderungen erfolgen [vgl. Oesterle 2004,<br />

S. 940]. Aus globaler Sicht wirkt die integrierte Produktstruktur einer zu starken Heterogenität des<br />

Programms entgegen. Sie ermöglicht zudem den Erwerb internationaler Marktkenntnisse bei hei-<br />

mischen Produktsparten. Allerdings können Koordinationsprobleme zwischen dem Stammhaus<br />

und den Ausl<strong>and</strong>sgesellschaften bei der Fertigung unterschiedlicher Produkte auftreten.<br />

Unternehmen mit einer bereits starken Kundenorientierung gehen bei stärkerem internationa-<br />

lem Engagement ihrer Kunden dazu über, ihre Organisation nach Kunden in Form des »Key-<br />

Account-Managements« zu gestalten [vgl. Oesterle 2004, S. 941]. Die kundenorientierte Struktur<br />

ist insbesondere bei Unternehmen zu bevorzugen, die im internationalen Bereich über wenige,<br />

für das gesamte Geschäft aber dominante Kunden verfügen. Ähnlich wie ein Produktmanager<br />

im Rahmen der integrierten Produktstruktur weltweit für ein bestimmtes Produkt verantwortlich<br />

ist, ist der Key-Account-Manager für bestimmte, strategisch wichtige Kunden zuständig. Seine<br />

Verantwortlichkeit beschränkt sich zumeist allerdings auf den Vertrieb bzw. den Verkauf an diese<br />

Hauptkunden. In der Praxis erfolgt die organisatorische Einrichtung eines Key-Account-Manage-<br />

ments ohnehin eher zufällig und unsystematisch [vgl. Kutschker/Schmid 2008, S. 520 ff.].<br />

Unternehmen, deren Aktivitäten regional stark gestreut sind und deren Absatzmärkte soziokultu-<br />

rell heterogen sind, bevorzugen hingegen die integrierte Regionalstruktur. Positiv hervorzuheben<br />

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