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2 management - School of International Business and ...

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Harald Meier<br />

Fachliche Unterstützung, ständige Informationen über Entwicklungen in der Muttergesellschaft<br />

oder Abteilung und regelmäßige Kommunikation (z. B. mit einem Senior als Mentor) sowie In-<br />

formationsaufenthalte im Heimatl<strong>and</strong> und Fortbildungen gehören zum Betreuungsprogramm des<br />

Ents<strong>and</strong>ten. In diesem Zusammenhang hat sich Relocation-Service – von Umzugsvorbereitung<br />

über Reiseorganisation und Betreuung vor Ort (z. B. Behördengänge, Mietverträge, interkulturel-<br />

le Erfahrungsgruppen) bis zur Betreuung der Re-Integration bei Rückkehr – als eigene Dienst-<br />

leistung am Markt etabliert.<br />

Der Kulturschock<br />

Oft zeigt sich eine paradoxe Situation für ents<strong>and</strong>te Mitarbeiter in täglichen Rollenkonflikten<br />

[Sauters-Osl<strong>and</strong> 1995, Seite 101 f]. Zum einen sollen sie sich an lokalen Notwendigkeiten orien-<br />

tieren, der Gastl<strong>and</strong>kultur anpassen und nicht die Heimatl<strong>and</strong>kultur hervorheben, zum <strong>and</strong>eren<br />

sollen sie die Unternehmenspolitik adaptieren und vertreten und ihr Heimatl<strong>and</strong> repräsentieren.<br />

Zudem werden Expatriates als wichtige (und enorm teure) Mitarbeiter dargestellt/eingeschätzt<br />

und müssen sich permanent mit Erfahrungen und Entscheidungskompetenzen zurücknehmen,<br />

um nicht als ugly expat zu wirken. Sie sollen sich in beiden Orten/Kulturen wohl fühlen und<br />

überdurchschnittlich freundlich sein, um keine Vorurteile gegen das Unternehmen/die Nationalität<br />

zu wecken, gehören aber nirgends richtig dazu und werden so <strong>of</strong>t zu einer persönlichkeits-ver-<br />

fremdenden übermäßigen Toleranz gezwungen. Die Familie soll zudem die psychischen Belas-<br />

tungen (Trennung, Mitreise) aushalten, wird aber meist vom Unternehmen hierbei unzureichend<br />

unterstützt. Auch gibt der Expatriate einen sicheren Arbeitsplatz mit gewohnten Aufgaben und<br />

Leistungsvermögen sowie traditioneller Karrierewege auf zugunsten neuer, ungewohnter Auf-<br />

gaben und inländischer Karriereaussichten. Gleichzeitig hört er <strong>of</strong>t aus seinem Umfeld, dass<br />

die Abbruchquoten hoch sind und Karriere letztlich nur die Daheimgebliebenen machen. In den<br />

letzten Jahren kommt ein relativ neues Phänomen weiter erschwerend bzw. belastend hinzu:<br />

Das Dual Career Syndrom drückt aus, dass die Lebenspartner eine eigene Karriere zugunsten<br />

des Ausl<strong>and</strong>seinsatzes des Ents<strong>and</strong>ten aufgeben, im Gastl<strong>and</strong> keinen oder nur unterwertigen<br />

Arbeitsplatz finden und damit <strong>of</strong>t auf Dauer ihren beruflichen Anschluss verlieren. Häufig führen<br />

solche Rollenkonflikte, insbesondere wenn sich mehrere gegenseitig verstärken, zum vorzeitigen<br />

Abbruch von Ausl<strong>and</strong>sentsendungen.<br />

Der so genannte Kulturschock zeigt sich meist nach den ersten Wochen. Vor der Abreise und<br />

in den ersten Wochen überstrahlen die Begeisterung für die neue Aufgabe und das fremde und<br />

neue Umfeld noch die Probleme. Spätestens »wenn der Arbeits- und Lebensalltag eintritt«<br />

kommt es zum Kulturschock. Jetzt ist man nicht mehr »der Neue aus der Zentrale«, man muss<br />

sich im Alltag bewähren, Annehmlichkeiten wie Hotel etc. fallen ebenso weg wie Einladungen<br />

zum kennen lernen. Man muss sein Leben und das der Familie alleine organisieren und erlebt<br />

die Alltagsprobleme.<br />

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