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2 management - School of International Business and ...

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Michael-Jörg Oesterle | Bettina Lis<br />

organisationale Einheit als Ziel angegeben werden, zu verstehen. Budgets haben damit einen<br />

Vorgabecharakter. In vielen internationalen Unternehmen gehen Budgets darüber hinaus, was<br />

im Bereich der öffentlichen Verwaltung unter Budget verst<strong>and</strong>en wird. Während es in öffentlichen<br />

Verwaltungen im Rahmen der Budgetierung v. a. um die Zuweisung von Ressourcen geht, steht<br />

in den Unternehmen zuerst die Frage der Ziele und Maßnahmen im Vordergrund. Budgets müs-<br />

sen zunächst geplante Resultate beinhalten, um anschließend Antworten auf die Frage zu geben,<br />

welche Maßnahmen ergriffen werden und welche Ressourcen zur Erreichung der Ziele nötig<br />

sind. Budgets haben ins<strong>of</strong>ern großen Einfluss auf das Verhalten der Teileinheiten. Die Tochterge-<br />

sellschaften, die umfangreichere Ressourcen erhalten, haben auch bessere Möglichkeiten, ihre<br />

Maßnahmen durchzusetzen und ihre Ziele zu erreichen. Eine besondere Rolle in internationalen<br />

Unternehmen besitzen Berichtssysteme. Sie dienen dazu, dass einzelne Einheiten Rechenschaft<br />

gegenüber der Muttergesellschaft oder Regional Headquarters ablegen. Im Speziellen haben sie<br />

die Funktion, Ressourcen zweckmäßig zu alloziieren [vgl. Kutschker/Schmid 2008, S. 1040 ff.].<br />

Im Rahmen der internationalen Unternehmenstätigkeit setzt die Einführung der technokratischen Ko-<br />

ordination die ausreichende Informationsversorgung der Muttergesellschaft mit länderspezifischen<br />

Daten voraus; diese ermöglicht den Aufbau und den Betrieb eines internationalen Planungs- und<br />

Kontrollsystems [vgl. Macharzina/Oesterle 1995b, S. 327 f., Macharzina/Oesterle 2002, S. 712 f.].<br />

3.4 PERSONENORIENTIERTE KOORDINATIONSINSTRUMENTE<br />

Im Rahmen der Darstellung von Kapitel 2 wurde bereits darauf eingegangen, dass die perso-<br />

nenorientierte Koordination den personellen Aufgabenträger als Abstimmungsinstrument in den<br />

Vordergrund stellt. Als personenorientierte Koordinationsmechanismen im Rahmen der interna-<br />

tionalen Unternehmenstätigkeit sind v. a. persönliche Weisungen, Transfer von Führungskräften<br />

und Besuchsverkehr zu nennen [vgl. Kutschker/Schmid 2008, S. 1045 ff.].<br />

Persönliche Weisungen stellen ein wesentliches Instrument der personenorientierten Koordina-<br />

tion dar. Sie gelten als Instrument der vertikalen Koordination, welches sowohl in Form der Vor-<br />

auskoordination als auch in Form der Feedbackkoordination angew<strong>and</strong>t wird. Auch internationale<br />

Unternehmen verzichten bei der Koordination ihrer Aktivitäten nicht auf persönliche Weisungen.<br />

Der Transfer von Führungskräften sieht unter Koordinationsgesichtspunkten eine Übermittlung der<br />

Unternehmenskultur durch kurz- oder mittelfristigen Personentransfer zwischen Muttergesellschaft<br />

und Ausl<strong>and</strong>sgesellschaft vor. Die Entsendung von Führungskräften wird dabei als informeller Aus-<br />

tausch von Wissen und Informationen angesehen. Die Manager sind als Träger von Geschäftspolitik,<br />

Unternehmenskultur, Führungsansätzen und administrativem Know-how zu verstehen und tragen<br />

durch ihre H<strong>and</strong>lungen zur Erzielung einer homogenen Unternehmenskultur bei. Die koordinative<br />

Wirkung stellt sich dann in Form gemeinsamer, von den <strong>and</strong>eren Akteuren jeweils internalisierten<br />

Anschauungen und entsprechenden Aktionen ein. Im Kern wird also mit der Entsendung von Füh-<br />

rungskräften auch immer Unternehmenskultur übermittelt [vgl. Macharzina/Oesterle 2002, S. 713 f.].<br />

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