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2 management - School of International Business and ...

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Michael-Jörg Oesterle | Bettina Lis<br />

Entscheidungskompetenzen werden dabei auf der zweiten Hierarchieebene funktionsorientiert<br />

geregelt, d.h. auf dieser Hierarchieebene entstehen Funktionsbereiche, die eine spezialisierte<br />

Aufgabenerfüllung erbringen (bspw. Beschaffen, Produzieren und Absetzen). Vorteile hierbei<br />

sind die hohe fachliche Spezialisierung der Instanzen sowie die Nutzung von Größen- und Spe-<br />

zialisierungsvorteilen bei relativ homogenem Produktprogramm. Die Funktionsbereiche können<br />

im Innenverhältnis wiederum nach Funktionen oder im Falle einer Abweichung vom Idealprinzip<br />

auch nach Objekten gegliedert sein.<br />

Das Gegenmodell zur funktionsorientierten Struktur ist die divisionale Organisationsstruktur<br />

(Spartenorganisation), welche auf einer Orientierung an Objekten beruht [vgl. Macharzina/Wolf<br />

2009, S. 482]. Sie verbindet den Grundtyp des Einliniensystems mit der Differenzierung nach<br />

dem Kriterium Objekt (unterschiedliche Produkte/Produktgruppen, Regionen/Länder oder Kun-<br />

den/Kundengruppen). Auf der zweiten Hierarchieebene entstehen Geschäftsbereiche (Sparten/<br />

Divisionen), die relativ autonom h<strong>and</strong>eln, jedoch i. d. R. nicht alle Funktionsbereiche aufweisen.<br />

Neben einer Ausrichtung an Produkten ist auch eine an Regionen oder Kunden ausgerichtete<br />

Bildung von Geschäftsbereichen/ Divisionen/Sparten möglich. Die einzelnen Geschäftsbereiche<br />

werden häufig als Pr<strong>of</strong>it-Center mit eigener Gewinnverantwortung geführt. Sie sind für das ope-<br />

rative Geschäft selbst verantwortlich und agieren somit relativ selbstständig (»Unternehmen im<br />

Unternehmen«). Die Unternehmensleitung befasst sich hingegen überwiegend mit strategischen<br />

Entscheidungen und der Koordination der einzelnen Sparten. Generell ist eine Objektorientie-<br />

rung dann sinnvoll, wenn eine volle Ausrichtung des Unternehmens und seiner Einheiten auf<br />

stark unterschiedliche marktliche Herausforderungen notwendig ist. Dies kann eben im Falle<br />

unterschiedlicher Produkte/Leistungen (die es zu vermarkten gilt), unterschiedlicher Kunden<br />

(das Grundprodukt bzw. die Grundleistung sind eher homogen, allerdings heißt es, die konkrete<br />

Marktaktivität an die jeweiligen differierenden Kundenwünsche anzupassen, bspw. durch die Un-<br />

terteilung von Banken in die Sparten Privat- und Firmenkunden) oder unterschiedlicher Regionen<br />

notwendig sein. Eine divisionale Organisationsstruktur findet sich v. a. bei großen Unternehmen<br />

mit einem diversifizierten Produktangebot oder stark unterschiedlichen Bedingungen im Absatz<br />

[vgl. Macharzina/Wolf 2009, S. 483 f.].<br />

Zwischen diesen beiden Extremformen existieren Übergangsformen, die es bspw. Unterneh-<br />

men mit einem bereits leicht diversifizierten Produktprogramm oder <strong>and</strong>eren komplexer ge-<br />

wordenen Herausforderungen marktlicher Art erlauben, sich gegenüber einer nach rein funk-<br />

tionsorientierten Gesichtspunkten gebildeten Struktur besser auf den jeweiligen marktlichen<br />

Engpassfaktor – also Produkt, Kunde oder Region – einzustellen. So ist hier zunächst die<br />

Stabs-Objektorganisation zu nennen, die im Folgenden lediglich in Form der Stabs-Produkt-<br />

Organisation skizziert wird. Bei dieser Struktur werden produktorientierte Stabsstellen gebildet,<br />

die innerhalb der Abteilung Absatz oder zwischen den Funktionsbereichen Koordinationsaufga-<br />

ben für ein Produkt übernehmen. Analog hierzu könnten auch kunden- bzw. regionenorientierte<br />

Stabsstellen geschaffen werden.<br />

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